Die Patenschaft ist in der Gesellschaft eine feste Größe. Abendblatt-Mitarbeiterin Bianca Wilkens hat sechs unterschiedliche Paten getroffen.

Pate werden - wer will das heute noch? Zumindest die Patenschaft im herkömmlichen Sinne, also die Taufpatenschaft, ist für viele nicht erstrebenswert. Selbst die, die das Versprechen, ein Kind in seiner religiösen Entwicklung zu begleiten, abgeben wollen, können es oft nicht. "Viele gehören der Kirche nicht mehr an. Das ist aber die Voraussetzung für die Taufpatenschaft", sagt Kirchenkreissekretärin Renate Reinecke vom Kirchenkreis Winsen.

Abseits der Kirche aber wimmelt es nur so von Paten. Meistens geht es um Unterstützung in der Schule. In Stade gibt es Schulpaten, die sich einmal in der Woche mit Grundschülern treffen und mit ihnen spielen, reden und lernen. In so manchem Schüler schlummert ein Forscher. Den sollen die MINT-Paten in ihren Experimentier-AGs wecken. Das MINT-Patenschaftsprogramm läuft an Grundschulen und weiterführenden Schulen im Landkreis Stade.

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Und weil der Übergang von der Schule in den Beruf etwas holprig sein kann, widmen sich viele Initiativen dieser kritischen Phase. So gibt es in der Samtgemeinde Dahlenburg bei Lüneburg an der Oberschule Dahlenburg seit vergangenem Jahr ein Patenmodell, in dem erwachsene Paten Haupt- und Realschülern beim Start ins Arbeitsleben helfen. In Buxtehude gibt es ein ähnliches Projekt für Hauptschüler. Manche Programme setzen in ganz jungen Jahren an. Babypatinnen in Buxtehude etwa unterstützen junge Mütter bei der Kinderbetreuung.

Warum aber Pate werden? Die meisten Menschen wollen schlichtweg helfen, sie wollen etwas vor dem Niedergang bewahren, wollen sich selbst verwirklichen - oder sie wollen einfach Spaß daran haben.

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