Winsen. Heiko Gehrke ist selbstständiger Heizungsbauer in Winsen-Bahlburg. Was hält er von Elefantengras als Brennstoff? Generell sehr viel, sagt Gehrke, allerdings bestätigt auch er: Miscanthus friste noch ein Nischendasein unter den Biomassebrennstoffen, die Nachfrage in der Region sei noch nicht sehr groß. "Ein Landwirt hatte großes Interesse, seine Heizung mit Miscanthus zu befeuern. Wir fördern regenerative Energie seit Jahren, deswegen habe ich ihm dazu geraten. Schließlich könnte er mit einem Hektar Eigenanbau seinen jährlichen Bedarf an Heizgut decken", sagt Gehrke.

Problematischer sei die Anschaffung einer mit Miscanthus befeuerten Heizungsanlage für ein Einfamilienhaus. Zum einen sei der Anschaffungspreis für eine Hackgut-Anlage mit circa 20 000 Euro etwa doppelt so hoch wie der für eine herkömmliche Heizung, zum anderen sei oft Platzmangel ein unüberwindbares Hindernis. "Allein der Kessel einer solchen Anlage benötigt rund zehn bis zwölf Quadratmeter Raum. Das ist aber nicht die größte Schwierigkeit. Wer mit Miscanthus heizt, braucht eine große Lagerfläche von noch einmal etwa zehn Quadratmetern. Diese Fläche muss überdies für einen Frontlader befahrbar sein. Nur wenige Einfamilienhäuser bieten so viel Raum", sagt Gehrke. Im Vergleich mit Holz habe der Miscanthus-Brennstoff 35 Prozent weniger Energieinhalt, dementsprechend sei mehr Material zu lagern, sagt er.

Für größere Gebäude wie Schulen und landwirtschaftliche Betriebe mit einer entsprechenden Lagerungsmöglichkeit könne eine Miscanthus-Heizung jedoch rentabel sein. Der Heizungsbauer aus Winsen-Bahlburg hält Brennstoffe, die nachwachsen, für eine zukunftsträchtige Energiequelle und sieht gute Perspektiven.