Schüler machen Zeitung: Ein künstlerisches Hobby wie die Malerei kann ein wohltuender Ausgleich zum anstrengenden Alltagsstress sein.

Buxtehude. Jedes Jahr beteiligen sich Schulen an der Abendblatt-Aktion "Schüler machen Zeitung". In diesem Jahr ist auch die Klasse 10c der Realschule Nord aus Buxtehude dabei gewesen. Die Schülerinnen und Schüler haben recherchiert und geschrieben. Eine Auswahl der Texte präsentieren wir in den nächsten Tagen jeweils auf dieser Seite. In dem heutigen Artikel geht es um ein Hobby, das der Autorin sehr wichtig ist.

Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben." Das sagte einst der berühmte Maler Pablo Picasso. Auch ich habe mich bereits im zarten Kindergartenalter der Kunst hingegeben.

Es begann damit, dass meine erste Aktion im Kindergarten darin bestand, zum Maltisch zu laufen und zu malen. Ganz in mich vertieft vergaß ich alles um mich herum - bis alle Kinder raus an die Luft mussten, um sich auszutoben. Mein Verlangen nach Buntstiften und Papier begleitete mich während der gesamten Zeit im Kindergarten und später auch in der Grundschule. Während ich im Kunstunterricht ganz in meinem Element war, hatten andere Schulfächer für mich eine eher geringe Bedeutung.

Kreativ zu sein, war schon immer sehr wichtig für mich. Es bringt mir viel Spaß, etwas mit meinen Händen zu schaffen. Dinge zu basteln oder herzustellen, war und ist für mich stets eine Freude. In der Realschule fehlte mir aufgrund der Leistungsanforderungen oft die Zeit für mein Hobby. Mir wurde plötzlich bewusst, dass es sehr wichtig ist für mein Wohlbefinden, einen Ausgleich zur Schule oder zur Arbeit zu haben, um sich vom Alltagsstress abzulenken und neue Kraft zu tanken.

Diese Möglichkeit habe ich in der Musik- und Kunstschule "TonArt" in Buxtehude gefunden. Nachdem eine Freundin mir von ihrer Kunstschule vorschwärmte und sagte, wie schön es dort sei, wurde ich sehr hellhörig und auch ein Freund von mir war schwer begeistert. Unser Entschluss stand fest und so meldeten wir uns im Sommer 2010 bei "TonArt" an.

Bis heute habe ich dort viel gelernt - zum Beispiel, wie ich Tiefe in ein Bild bringe, aber auch Interessantes über Kunst, Künstler und Kunstausstellungen. Mein Kunstlehrer Frank Winkelmann, der selbst ein bekannter Künstler ist und schon viele eigene Ausstellungen hatte, sagt, er lege sehr großen Wert darauf, dass er seinen Schülern "vor allem das Handwerkszeug vermitteln möchte, mit dem sie ihre eigenen Bildideen umsetzen können." Ihm sei dabei sehr wichtig, dass jeder Schüler seinen eigenen Malstil entwickele, "seine unverwechselbare Handschrift".

In allem, was die Teilnehmer seiner Kurse an Maltechniken ausprobieren möchten, werden sie unterstützt. Ich habe zum Beispiel schon mit Bleistift, Acryl- und Aquarellfarben experimentiert. Alles hat mir Spaß gemacht, doch am liebsten male ich Blumen in Acrylfarben. Ich glaube, es gibt unendlich viele Möglichkeiten der Darstellung.

"Der ganz individuelle Malprozess", sagt Frank Winkelmann, "kann ein Weg ins eigene Innere sein, um sich selbst zu finden." Seine Überzeugung vermittelt er auch im Kunstunterricht. Jeder in der Kunstschule kann malen, was er möchte - und keiner lacht.

Auf der Internetseite der Kunstschule gibt es sogar eine Galerie. Dort sind von jedem Schüler eigene Arbeiten zu sehen. Auch meine Bilder sind dort ausgestellt. Diese Einrichtung finde ich toll, bietet sie doch beispielsweise meinen Verwandten, die nicht in der Nähe wohnen, die Möglichkeit, meine Malereien jederzeit anzuschauen.

Ein besonders schönes Erlebnis war unsere eigene und erfolgreiche Ausstellung "Fantastische Welten" in Buxtehude. Jeder, der mochte, konnte bei dieser Gelegenheit seine Bilder ausstellen. Somit hatte ich bereits meine erste Ausstellung, auf die ich immer noch sehr stolz bin.

Mein Hobby, das Malen, bedeutet mir viel. Es ist nicht nur ein Ausgleich zur Schule. Wenn ich in der Kunstschule an einem meiner Bilder male, vergesse ich den Stress und fühle mich ausgeglichen, schwerelos und glücklich. Und wenn ich mal eine Pause brauche, schlürfe ich genüsslich meinen Cappuccino mit Sahne.

Ich bin glücklich, ein Hobby zu haben, in dem ich einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Es ist für mich etwas sehr Besonderes und das Malen bringt mir äußerst kostbare Momente, die man auf jeden Fall genießen und schätzen sollte. Wenn Menschen dies vielleicht nicht nachvollziehen können, dann sicher nur, weil sie so etwas noch nie erlebt haben: So etwas Wundervolles - das Malen.

www.tonart-buxtehude.de/atelier/schueler1