Dass Naturschützer Bedenken gegen die Pläne der drei Industrie- und Handelskammern haben würden, war zu erwarten.

Und die Bedenken sind berechtigt. Die Kammern wollen bei ihren Forderungen nach einem Welthafen Unterelbe den Naturschutz so weit wie möglich gesichert wissen. Das kann und muss positiv vermerkt werden. Doch egal, wie man es dreht und wendet: die Natur wird unter einem Ausbau von Hafen- und Gewerbeflächen leiden, denn jegliche Einigung der Industrie mit Naturschützern wird ein Kompromiss zu Lasten der Umwelt sein. Weil dieser Verlust häufig scheibchenweise vor sich geht, wird oft erst im nachhinein erkennbar, wie umfangreich der Eingriff tatsächlich ist. Dies würde sich erst dann ändern, wenn die Industrie nicht benötigte Flächen freiwillig zur Kompensation abgeben und diese auch aufwendig renaturieren würde. Dass sie sich darauf einlässt, mag bezweifelt werden.