Für die heutige Kulturausschuss-Sitzung im Stader Rathaus hat sich Prominenz aus der Bundespolitik angekündigt. Die Abgeordneten des Bundestages, Martina Krogmann (CDU) und Margrit Wetzel (SPD), werden die Debatten der Ausschussmitglieder verfolgen.

Stade. Auf der Tagesordnung steht die Abstimmung über Stolpersteine.

Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof hat die vom Abendblatt angeregte Diskussion aufgegriffen und eine Beschlussvorlage erstellt, um in der Hansestadt Stolpersteine im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegen zu lassen. Zwar haben die Grünen und die SPD einen eigenen Antrag an den Kulturausschuss gerichtet, es wird jedoch erwartet, dass die Beschlussvorlage von Rieckhof angenommen wird. Anschließend müsste sich der Stader Verwaltungsausschuss mit dieser Vorlage beschäftigen.

Mehrere CDU-Politiker hatten sich vor rund einem Monat zunächst gegen Stolpersteine in Stade ausgesprochen. Auch der FDP-Ratsherr Serkan Tören und die SPD-Politikerin Karin Münz äußerten Bedenken gegen die Gedenksteine, da die heute in Stade lebenden Juden gegen diese Form der Erinnerung seien. Zudem ist Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, gegen die Messingtafeln. Dabei liegen bereits in mehr als 300 deutschen Städten Stolpersteine. Stades Stadtarchivar Jürgen Bohmbach liegt eine Liste mit 18 Namen von Opfern vor, die während des NS-Terrors politisch ermordet wurden.

Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im Sitzungszimmer Nummer sieben des Stader Rathauses (Hökerstraße 2).