Die Versuche der Europäischen Union, mehr Transparenz in die Mittelvergabe aus dem Agrarfonds zu bringen, sind rein formal ein guter und richtiger Ansatz.

Doch an der Umsetzung hapert es - wie so oft. Dabei nervt es nicht nur, dass die Statistik der EU erst einmal nur nackte Zahlen aufweist und nur mit viel Mühe und etlichen Telefonaten herausgefunden werden kann, wofür das Geld aus dem Agrarfonds letztendlich verwendet wurde.

Viel störender ist es, dass ausgerechnet die Summen, die die Landwirte erhalten haben, völlig im Dunkeln bleibt. Dass die Bauern die Freigabe ihrer Daten nicht ohne weiteres hinnehmen wollen und Gerichte bemühen, um ihre Betriebsdaten zu schützen - verständlich. Wer lässt sich schon gerne in die Karten schauen?!

Aber dieselben Landwirte, die vermutlich keine unbeträchtlichen Subventionen von der EU erhalten - die Subventionen sind an die Größe der Betriebe gekoppelt - sollen dann bitte nicht jammern, dass der Milchpreis im Keller und der Getreidepreis eine Zumutung sei, weshalb die Existenz der Landwirtschaftsbetriebe auf dem Spiel stehe. Wer das Geld der Steuerzahler hortet und die Summe, die er auf Grundlage des Solidarprinzips erhält, vor jenen verbirgt, die ihn letztendlich finanzieren und womöglich vor dem Bankrott retten, hat ein ernstes Glaubwürdigkeitsproblem. Der Steuerzahler hat ein Recht darauf, zu erfahren, wofür sein Geld verwendet wird. Eine Extra-Wurst für die Landwirte darf es nicht geben.