In Deinste sind neun knapp 180 Meter hohe Windräder geplant. Anwohner kündigen Protest an

Deinste. Der Windpark Deinste-Helmste soll ausgebaut werden. Dort wo derzeit noch 14 Windräder stehen, die jeweils knapp 135 Meter hoch sind, sollen neun weitere Anlagen entstehen, die jeweils etwa 180 Meter hoch sind. Politisch ist die Erweiterung gewollt. Doch Anwohner vor Ort haben große Bedenken und kündigen bereits Protest und Einwände an.

Bevor die neuen Anlagen gebaut werden können, müssen die Planungen auf politischer Ebene abgesegnet werden. Am Montagabend hat der Planungs-, Bau- und Wegeausschuss der Samtgemeinde Fredenbeck dem Vorhaben zugestimmt. Zuvor hatte schon die Gemeinde Deinste beraten und keine Bedenken geäußert.

Zurzeit stehen im Bürgerwindpark, für den sich 16 Grundbesitzer zusammengeschlossen haben, 14 Windkrafträder. Sie produzieren im Jahr 45 Millionen Kilowattstunden. Diesen Wert sollen allein die sechs neuen Anlagen erreicht werden, die südlich des bisherigen Windparks gebaut werden sollen. Hinzu kommen drei weitere Anlagen auf dem Gelände des bisherigen Parks, die knapp 18 Millionen Kilowattstunden im Jahr produzieren.

Bisher wurde der Strom im Umspannwerk in Bargstedt in das Netz eingespeist. Doch damit soll nach den Plänen der Deinster Windkraftbetreiber bald Schluss sein. In der Nähe des Windparks solle ein eigenes Umspannwerk gebaut werden, sagt Hans-Jürgen Werner, Geschäftsführer der Deinste-Helmste Windpark GmbH.

Im Fredenbecker Bau- und Planungsausschuss stellte der Deinster Landwirt jedoch nicht nur die genauen Pläne für den Windpark vor, sondern zeichnete auch den bisherigen Weg nach. So seien beispielsweise Bürger frühzeitig eingebunden worden. Es habe eine Informationsveranstaltung gegeben. "In der Gemeinde gibt es keine Protestbewegung", so Werner.

Ähnlich sieht es auch Werner Schulz, SPD-Ratsherr im Fredenbecker Samtgemeinderat. "Der Ort Deinste steht hinter dem Projekt", sagte Schulz während der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. Das sehen einige Anwohner offenbar anders. "Es gibt große Bedenken", sagt Ute Soltau aus Helmste. Sie und weitere Anwohner befürchten sowohl lautere Schlaggeräusche als auch verstärkten Schattenschlag von den höheren Anlagen.

Ein Schattengutachten werde erstellt, sagt Windkraftbetreiber Werner. Und: "Wenn ein Haus betroffen ist, schalten wir die Anlage ab." Ute Soltau sagt, se sei skeptisch, wolle diesbezüglich aber erst einmal abwarten. Die Helmsterin hatte sich wie andere schon damals erfolglos gegen den Bau des Windparks gewehrt. Viele Anwohner hätten wegen des angestrebten Ausbaus bereits resigniert, sagt Soltau.

Sie glauben, die Planungen seien ohnehin schon abgeschlossen. "Es ist noch nicht abgehakt. Während der öffentlichen Auslegung der Pläne kann jeder noch Einwände erheben", sagt die Helmsterin. Wann die Unterlagen ausgelegt werden, ist noch nicht klar. Ute Soltau kündigt bereits Einwände an und ermutigt auch andere Betroffene: "Es reicht jetzt. Menschen und Umwelt dürfen an dieser Stellen nicht noch mehr belastet werden."