Die jungen Leute waren auf einem Ausflug zum Pfingstmarkt Neukloster. Doch in Jork kippte ihr Wagen um

Jork. Ausgelassen und voller Vorfreude waren die 26 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren am Sonntagmorgen während ihrer Tour auf dem Weg zum Pfingstmarkt in Neukloster. Zwischendurch sollte ein kurzer Frühstücks-Stopp beim Feuerwehrgerätehaus in Ladekop gemacht werden. Doch dort kam der Traktor nie an. Der Anhänger des Freundeskreises kippte bei einem Unfall im Kreisel in der Jorker Ortsmitte um.

Alle Jugendlichen auf dem Anhänger, die vorwiegend aus der näheren Umgebung von Jork sowie aus Hamburg-Neuenfeld und Umgebung kamen, verletzten sich bei dem Unfall, zwei von ihnen schwer. Lebensgefahr bestand nach Angaben der Einsatzkräfte aber zu keinem Zeitpunkt. Letztendlich ist der Unfall relativ glimpflich ausgegangen.

Zum Unfallhergang kann die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr wenig sagen. In der Ortsmitte von Jork verlor der 39-jährige Fahrer aus Neuenfelde beim zweiten Durchqueren des Kreisels gegen 8.20 Uhr die Kontrolle über seinen Anhänger, sodass dieser auf die rechte Seite stürzte. Warum der Fahrer eine zweite Runde gefahren ist und weshalb er die Kontrolle verloren hat, weiß die Polizei noch nicht. Allerdings hätten die Jugendlichen extra einen erfahrenen Fahrer gewählt, der schon in den vergangenen Jahren Gruppen mit jungen Leuten sicher zum Pfingstmarkt gebracht hatte, sagt Johann Dohrmann von der Polizei in Buxtehude.

Der Besitzer des Schleppers, Klaus Bartels aus Neuenfelde, wollte sich zu dem Vorfall nicht weiter äußern. Schließlich habe er lediglich sein Fahrzeug an die Gruppe vermietet. Jedes Jahr fahren am frühen Morgen des Pfingstsonntags Gruppen mit ihren geschmückten Wagen zum Pfingstmarkt in Neukloster. In diesem Jahr wurden alle Teilnehmer der knapp 40 Wagen zum Frühstück ins Feuerwehrgerätehaus in Ladekop eingeladen. "Wir wollten nicht, dass die Wagen ihre Pause mitten auf der Straße machen, deshalb haben wir das Frühstück organisiert", sagt Jürgen Schacht, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Ladekop.

Acht Rettungsfahrzeuge und zwei Notärzte mussten anrücken

Zum Unfallzeitpunkt warteten die Ladekoper Feuerwehrleute bei ihrem Gerätehaus gerade auf weitere Gruppen. Dementsprechend schnell waren sie auch am Unfallort. Aufgrund der hohen Anzahl der Verletzten wurden drei Ortsfeuerwehren alarmiert - Jork, Borstel und Ladekop. Zudem rückten sieben Rettungswagen, ein Krankenwagen und zwei Notärzte an. Insgesamt waren rund 120 Einsatzkräfte beteiligt. Die Verletzten wurden sofort versorgt und in Gruppen je nach Schwere ihrer Verletzung eingeteilt.

Zehn Jugendliche konnten nach der Erstversorgung noch an der Unfallstelle entlassen werden. Die anderen 16 mussten in die umliegenden Krankenhäuser gebracht werden. Zwei der Jugendlichen verletzten sich schwer, wobei es sich bei einer dieser schweren Verletzungen um einen gebrochenen Arm handelte. Der entstandene Sachschaden wird von der Polizei auf rund 1000 Euro geschätzt. Insgesamt verlief der Rettungseinsatz optimal, sagt Stefan Braun, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Stade. Die Jugendlichen verhielten sich sehr diszipliniert. Auf einer angrenzenden Wiese war ausreichend Platz, die Verletzten zu versorgen.

Obwohl seit vielen Jahrzehnten jedes Jahr eine große Anzahl an Traktoren mit Festwagen diese Tour fahren, ist der Unfall ein Einzelfall. "Bis jetzt ist noch nie was passiert", sagt Ladekops Ortsbrandmeister Schacht, der selbst seit 47 Jahren auf einem Wagen dabei ist. Deshalb glaubt er auch, dass im nächsten Jahr wieder zahlreiche Festwagen nach Neukloster fahren.

Obwohl die Feuerwehrleute wegen des Unfalls auf ihren Brötchen sitzen geblieben sind und diese nachher auf dem Pfingstmarkt verschenkt haben, möchten sie auch im nächsten Jahr wieder ein Frühstück organisieren und den Gruppen eine Rastmöglichkeit abseits der Straße bieten, verspricht Schacht.