Kiel. Anlass sind die sich derzeit häufenden Vorfälle. Unter anderem wurde in Quickborn ein Wald ohne Genehmigung abgeholzt.

Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) will ein schärferes Vorgehen gegen illegale Waldrodungen erreichen. Er kündigte am Freitag an, mit den kommunalen Spitzenverbänden und betroffenen Gemeinden über ein gemeinsames, verschärftes Vorgehen im Land zu sprechen. "Es ist erschreckend, wie skrupellos einzelne Akteure im Land die forst- und naturschutzrechtlichen Regeln brechen."

Angesichts der Häufung und der offensichtlich systematischen Vorgehensweise seien klare und harte Konsequenzen nötig. "Der Staat darf solche kriminellen Machenschaften auf keinen Fall dulden", sagte Albrecht. In jüngster Zeit waren an mehreren Orten in Schleswig-Holstein Waldstücke ohne Genehmigung gerodet worden.

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Zuletzt berichtete der "Holsteinische Courier" über die illegale Rodung eines etwa 5000 Quadratmeter großen Geländes in Neumünster. In Quickborn fiel, wie berichtet, Ende 2020 Wald auf knapp zwei Hektar Fläche einer nicht genehmigten Abholzung zum Opfer. Eine Rodung in Kiel im Zusammenhang mit dem Bau eines Möbelhauses beschäftigte sogar den Umweltausschuss des Landtags.

Eine Initiative zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes, um höhere Strafen zu ermöglichen, werde vorbereitet, sagte Albrecht. Land und Kommunen sollten die zur Verfügung stehenden Sanktionen aber auch ausschöpfen. "Umweltzerstörung darf sich weder rechnen noch dürfen die Behörden untätig zuschauen, wenn einfach Fakten geschaffen werden."