Großenaspe. So groß wie eine halbe Faust und 70 bis 80 Gramm leicht – Nachwuchs im Kreis Segeberg geschlüpft.

Der Wildpark Eekholt in Großenaspe (Kreis Segeberg) freut sich über die ersten Storchenküken. Die Kleinen sind zuerst nur so groß wie eine halbe Faust und wiegen 70 bis 80 Gramm, wie Park-Chef Wolf-Gunthram von Schenck sagte. Doch das ändert sich schnell: "Storchenküken haben einen riesigen Appetit. Anfangs können sie mehr als ihr halbes Körpergewicht an Nahrung zu sich nehmen."

Dabei fressen sie zunächst nur Insekten und Würmer. Doch wenn ihr Schnabel groß genug ist, um Mäuse und Frösche zu schlucken, schleppen die Eltern auch die in ihrem Kropf heran - abwechselnd, denn im ersten Monat bleibt immer ein Erwachsener am Nest und hält Wache.

Nach sieben Wochen hat der Storchennachwuchs etwa die Größe seiner Eltern erreicht. Zwei Wochen später wird er flügge und beginnt mit den ersten Flugversuchen. Im Alter von drei Monaten ist der junge Storch nicht mehr von seinen Eltern abhängig.

In Schleswig-Holstein brüten jedes Jahr mehr als 200 Storchenpaare

Ein frisch geschlüpftes Storchenküken sitzt im Wildpark Eekholt neben einem Ei im Nest.
Ein frisch geschlüpftes Storchenküken sitzt im Wildpark Eekholt neben einem Ei im Nest. © Carsten Rehder/dpa

"Der Storch ist kein Jäger, sondern ein Sammler", erklärte Wildtierpfleger André Rose. Er fängt seine Nahrung im Vorübergehen. "Störche reagieren auf kleinste Bewegungen und schnappen sofort zu." Bei der Nahrungsauswahl ist der majestätische Vogel nicht wählerisch. "Er frisst alles, was er ergattern kann", sagte Rose. So stehen auf dem Speiseplan neben kleinen Tieren wie Regenwürmern, Mäusen und Fröschen auch Fische. Und wenn sie nichts Frisches finden, begnügen sie sich auch mit Aas.

In Schleswig-Holstein brüten jedes Jahr mehr als 200 Storchenpaare. Sie sind bei der Suche nach Futter auf Feuchtgebiete angewiesen. In freier Wildbahn haben die Weißstörche bei dem bisher sehr trockenen Boden große Mühe, Nahrung zu finden, sagte von Schenck. "Einzelne Regenschauer, die nur die Bodenoberfläche benetzen, reichen bei weitem nicht aus für eine bessere Futtersituation für die Vögel."