Wedel. Donnerstag ist er mit Landesminister und Umweltsenator an der Elbe. Neue, innovative Anlage dort ist eine der „größten ihrer Art“.

Hoher Besuch auf dem Kraftwerksgelände in Wedel: Am kommenden Donnerstag, 8. Juni, ist Robert Habeck (Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz auf dem Gelände am Tinsdaler Weg direkt an der Elbe zu Gast.

Gemeinsam mit dem Landesminister für die Energiewende, Tobias Goldschmidt, und dem Hamburger Energiesenator Jens Kerstan wird Habeck „die Fertigstellung einer Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel feierlich begleiten“, heißt es in einer Mitteilung des Mekun (Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur).

Wedel: Robert Habeck begutachtet neuen Power-to-Heat-Komplex

Wann die Anlage am Kohlekraftwerk letztlich tatsächlich in Betrieb gehen soll, ist noch nicht bekannt. Der gut einstündige Termin am Vormittag ist nicht öffentlich. Es soll dort aber auch über den „klimapolitischen Nutzen der Anlage“ informiert werden.

Robert Habeck (Mitte) im Bundestag neben Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) und Wirtschaftsminister Christian Lindner.
Robert Habeck (Mitte) im Bundestag neben Bundeskanzler Olaf Scholz (r.) und Wirtschaftsminister Christian Lindner. © FUNKE Foto Services | Maurizio Gambarini

Schließlich gehört die sogenannte Power-to-Heat-Anlage mit einer Leistung von 80 Megawatt deutschlandweit zu den größten ihrer Art. „Sie wird zukünftig in erheblichem Maße für die Einsparung von CO2-Emissionen am Heizstandort Wedel sorgen“, bleiben die Details im Vorfeld noch etwas vage.

Nach Inbetriebnahme sollen – bis zur endgültigen Stilllegung des Kohle-Heizkraftwerks – jährlich 50.000 Tonnen Kohle weniger am Standort Wedel verbrannt werden, hieß es im Sommer des Vorjahres.

Strom aus Windenergie wird in Wedel in Wärme umgewandelt

Konkret soll dort überschüssige Windkraftenergie aus dem Nordseegebiet, produziert durch On- und Off-Shore-Anlagen, mit einer Leistung von 80 Megawatt in einer Art Riesen-Wasserkocher mittels Tauchsieder klimafreundlich in Wärme umgewandelt werden. Und die wird über ein Fernwärmenetz nach Hamburg geleitet.

Das Wedeler Heizkraftwerk liegt direkt an der Elbe.
Das Wedeler Heizkraftwerk liegt direkt an der Elbe. © Frederik Büll

Bisher wird am Standort Wedel Kohle verbrannt, um weite Teile des Hamburger Westens in den Wintermonaten zu beheizen. Ursprünglich sollte das in die Jahre gekommene und durchaus umstrittene Kraftwerk im Winter 2024/25 abgeschaltet werden. Nun soll es erst Anfang 2026 in den Reservebetrieb gehen.

Grund sind Verzögerungen im Bau des Fernwärmetunnels unter der Elbe, der für das neue, auf der Dradenau geplante Gas- und Dampfkraftwerk nötig ist.

Power-to-Heat-Anlage sollte eigentlich 2022/23 in Betrieb gehen

Ursprünglich sollte der Power-to-Heat-Komplex in Wedel bereits zum Jahreswechsel 2022/23 in Betrieb gehen. Auch die Energiekrise, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, spielten eine Rolle, dass es später los geht. Errichtet worden ist die Anlage von Wärme Hamburg, Mutterkonzern sind die Hamburger Energiewerke,

In Wedel beschloss der Rat zuletzt, dass die Verwaltung mit Vertretern der Stadtwerke Wedel Gespräche mit der Partnerstadt Hamburg führen möge, um in die Nachnutzung des Kraftwerkgeländes nach Abschaltung der klimaschädlichen Kohlemeiler involviert zu werden.

Die Wedeler sollen von der geplanten Fernwärmeerzeugung möglichst ebenfalls partizipieren. Die Grünen hatten den Antrag gestellt, der überparteilich breite Zustimmung erhalten hatte.