Quickborn. Nach ihren Heldentaten stehen für die Keeper Merlic Suhn und Malte Ladehof normale Spiele an. Welche Momente sie nie vergessen werden.

„Ich hatte das Glück, jedes Mal die richtige Ecke zu erwischen.“ Und die Bezirksliga-Fußballer des TuS Holstein hatten wahrscheinlich großes Glück, dass sie Merlic Suhn (28) verpflichten konnten. Zum programmierten Quickborner Erfolg der jüngeren Vergangenheit gesellen sich allmählich die weniger selbstverständlichen – dank Suhn, der den Einzug in die vierte Runde des Lotto-Pokals auswärts gegen die SV Lieth (3:0) mit drei gehaltenen von drei geschossenen Elfmetern perfekt gemacht hatte.

Fußball Torhüter: Nur von der zweiten Heldentat hat Merlic Suhn Fotos bekommen

In Fußballer-Kreisen heißt so einer wie der gebürtige Dithmarscher (Heide) einfach nur „Elfer-Killer“. In der ersten Pokal-Runde hatte er schließlich schon zwei Versuche von Gegner Union Tornesch vereitelt. Dass von diesen ersten Heldentaten beim 6:3 (1:1) am 23. Juli keine Fotos existieren, wurmt ihn. Freundin Jennifer wurde gebeten, „beim nächsten Mal“ das Handy zu zücken und „draufzuhalten“. In bewegten und unbewegten Bildern ist nun sehen, wie die Teamgefährten ihren Torhüter auf Händen tragen.

Das neuerliche Weiterkommen im Elfmeterschießen kann er nun nachempfinden, so oft er will. Nach dem Abpfiff in Klein Nordende blieb ihm dafür kaum Zeit. Um 6.30 Uhr klingelte der Wecker. Als Bauleiter einer Büdelsdorfer Baufirma musste Suhn Projekte in Geesthacht, Escheburg und Billstedt in Augenschein nehmen. Gelegentlich kontrolliert er auch Baumaßnahmen in Norderstedt und Quickborn. Dann ist es zum Holstenstadion nicht mehr weit, während er sonst ganz aus Hamburg-Uhlenhorst zu den Spielen und zum Training fährt.

Eine Schulterverletzung leitet Suhns Fortgang von BU zum TuS Holstein ein

Zum Vorgängerclub HSV Barmbek-Uhlenhorst waren es nur zehn Fahrradminuten gewesen. Warum er dort aufhörte? „Wegen eines Bänderrisses in der linken Schulter konnte ich die letzten Saisonspiele nicht mehr mitwirken. Der Club schaute sich daraufhin nach neuen Torleuten um. Am Ende bahnte sich auf dieser Position ein riesiger Konkurrenzkampf an. Ich bin aber nicht der Typ, der sich auf die Bank setzt.“

Sondern ziemlich erfolgsbesessen. „Eigentlich habe ich Oberliga-Ambitionen und wollte mit BU aufsteigen.“ Nun also die Bezirksliga, Staffel West, warum? „Erstens war mein Freund Robin Strunz von BU zum TuS gewechselt. Zweitens ist es in Quickborn deutlich entspannter als in Barmbek. Sollte ich aus beruflichen Gründen einmal fehlen, muss ich nicht fürchten, gleich meinen Stammplatz zu verlieren.“

Malte Ladehof beschert dem SSV Rantzau gegen den Hetlinger MTV mit seinen Elfmeterparaden den Einzug in die vierte Pokalrunde.
Malte Ladehof beschert dem SSV Rantzau gegen den Hetlinger MTV mit seinen Elfmeterparaden den Einzug in die vierte Pokalrunde. © HA | Ha

Sein Ehrgeiz verlangt von ihm allerdings, nun die Landesliga in Angriff zu nehmen. Die bevorstehende Aufgabe beim ebenfalls noch ungeschlagenen Heidgrabener SV (Sonntag, 13 Uhr) gibt Aufschlüsse, ob das klappen kann.

Elfmeterkiller Ladehof hatte 2021/2022 beim SSV für Suhn Platz machen müssen

Kurios: Malte Ladehof (31), den Suhn während seiner Barmstedter Saison 2021/22 vor dem Jahr bei BU zwischen den Pfosten des SSV Rantzau verdrängt hatte, wurde mit zwei Paraden auswärts gegen den Hetlinger MTV (4:2) ebenfalls zum Pokalhelden.

Wenn nach dem aktuell formstärksten Keeper im Kreis Pinneberg gefragt wird, fällt aber dieser Name: Neuzugang Norman Baese (29) hat sich bislang als großer Rückhalt von Oberliga-Aufsteiger SV Halstenbek-Rellingen erwiesen. Auf der früheren Stammkraft des FC Union Tornesch ruhen die Hoffnungen, dass die Halstenbeker das neuerliche Wiedersehen mit dem Düneberger SV nach zwei Entscheidungsspielen der Landesliga-Vizemeister im Mai auch ohne die Urlauber Björn Dohrn, Jan Eggers und Sergio Batista heil überstehen.

Bei Union hält man große Stücke auf Torwart-Youngster Adrian Weiß

Beim FC Union Tornesch bringt Nachwuchskeeper Adrian Weiß (20) nach Ansicht von Trainer Martin Schwabe viel mit, eines Tages in die Kategorie eines Baese oder Patrick Hartmann (SV Rugenbergen/27) aufsteigen zu können. „Er macht eine gute Entwicklung, dürfte aber auch gerne mal zuhören, wenn ihm der Trainer Ratschläge erteilt.“

Gegen den ETSV Hamburg geht es wieder um wichtige Punkte für den Klassenerhalt, ebenso für den SV Rugenbergen auf dem Kunstrasen des FC Süderelbe, wo erwartet werden darf, dass Hartmann auch mal wieder ganz allein ein Spiel gewinnt. Trainer Nils Hachmann freut sich auf das Debüt von Max Düwel, den die Bönningstedter mit einem Vertrag versehen mussten, um ihn von TB Berlin freizubekommen. „Max ist der kreative Kopf, der uns richtig nach vorne bringt.“

Weil die Verhandlungen mit dem Kummerfelder SV scheiterten, erhielt auch dessen Ex-Spieler Aleksa Basta einen Vertrag mit monatlichem Lohn. Für den KSV bedeutet das den Verlust des Anspruchs auf eine Ablösesumme.

Oberliga Hamburg, 4. Spieltag
FC Süderelbe – SV Rugenbergen.
Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 2:2.Düneberger SV – SV Halstenbek-Rellingen. Sonnabend, 13 Uhr. HA-Tipp: 1:2.
Union Tornesch – ETSV Hamburg.
Sonntag, 15 Uhr. HA-Tipp: 1:2.

Landesliga Hammonia, 4. Spieltag
USC Paloma II – SSV Rantzau.
Sonntag, 13 Uhr. HA-Tipp: 1:3.TBS Pinneberg – SC Poppenbüttel. Sonntag, 13 Uhr. HA-Tipp: 2:1.SSG Nikola Tesla – Kummerfelder SV. Sonntag, 14.30 Uhr. HA-Tipp: 1:1.