Hetlingen. SSV Rantzau in Hetlingen und TuS Holstein in Klein Nordende ziehen erst vom Punkt aus in die 4. Runde ein. Wer die Pokalhelden sind.

„Das ist doch wieder was für euch Reporter“, glaubte Stadionsprecher Niklas Schwarz. Was bitte ist gemeint? „Na, dass Jeremy Wachter einen Elfmeter verschossen hat. Ausgerechnet Wachter.“ Die Story des Spiels lieferte dann aber nicht der vom Hetlinger MTV in die Bezirksliga geholte, frühere Oberliga- und Regionalliga-Torjäger (TuS Osdorf, Altona 93). Einen Elfmeter zu vergeben, das ist schließlich schon den Allergrößten passiert, sogar in WM-Endspielen. Aber zwei von drei gegnerischen Versuchen zu entschärfen, das schafft nicht jeder Torhüter. Insofern wussten die Landesliga-Fußballer des SSV Rantzau ganz genau, wem sie das Weiterkommen im Lotto-Pokal zu verdanken hatten.

Fußball-Lottopokal 3. Runde: SSV-Keeper Ladehoff pariert zwei Elfer

Das war Keeper Malte Ladehof, der beim 4:2 im Deichstadion auch den Versuch von Berk Dzhevdet entschärfte. Ladehof war da in seine rechte Ecke gesprungen, bei Wachters Aktion in die linke. Hatte er es geahnt oder an der Fußhaltung der Fehlschützen erkannt, wohin der Ball fliegen würde? Ladehof gab eine interessante Antwort. „Ein Torwart verrät nicht, wie er die Elfmeter hält.“

Bevor die Protagonisten an den Kreidepunkt geschritten waren, hatten sich beide Seiten 95 Minuten lang einen intensiven, aber torlosen Kampf geliefert. Schiedsrichter Fatih Simsek (VfL Pinneberg), einst Stürmer und Hitzkopf in HMTV-Diensten, amtierte total neutral und mit der richtigen Dosis an Gelben Karten (neun). Ladehof rettete sein Team mit einer Glanzparade beim Freistoß von Daniel Schröder, der mit Wachter gut harmonierte, ins Elfmeterschießen (75.).

Die leicht überlegenen Barmstedter boten nach Ansicht ihres Trainers Marcus Fürstenberg ein „Kackspiel“. Regisseur Lennart Keßner übertrieb immer wieder die Einzelaktionen, vor allem in der 62. Minute, als er selber den Abschluss suchte, anstatt den gut postierten Bennet von Schassen einzusetzen. Fürstenbergs Fazit: „Wir sind eine Runde weiter, nur das zählt.“

Holstein kommt nach drei Suhn-Paraden in die 4. Runde

Gar nicht unbedingt auf Erfolge im Lotto-Pokal erpicht, sondern auf die Punktrunde fixiert ist der TuS Holstein nach Darstellung seines Trainers Alexander Koll. Das hinderte die Quickborner aber nicht daran, sich auswärts gegen die SV Lieth (beide Bezirksliga West) ebenfalls im Elfmeterschießen durchzusetzen (3:0). TuS-Keeper Merlic Suhn, während der Saison 2021/22 die Nummer eins in Barmstedt, übertraf mit drei gehaltenen Elfmetern gegen Thies Harbeck, Maximilian Konetzny und Nil von Appen sogar die Bilanz seines früheren Teamgefährten Ladehof.

Dass es nicht schon während der regulären Spielzeit zwei Elfmeter für die Gäste gab, rief Kolls Unmut auf Kosten einer Verwarnung hervor. Den Klein Nordendern fehlte ohne Jan Lüneburg (Knie-Entzündung) und Flemming Lüneburg (Gelb-Rote Karte) die Durchschlagskraft im Angriff.

SC Egenbüttel verkauft sich teuer beim 0:2 gegen Regionalligist ETV

Eine bravouröse Leistung bekam der SC Egenbüttel (Bezirksliga) nach der 0:2 (0:0)-Niederlage gegen den Eimsbütteler TV bescheinigt. Ähnlich wie in der zweiten Runde beim Kummerfelder SV war der Regionalliga-Aufsteiger erst in der Schlussphase seiner Favoritenrolle gerecht geworden. „Unsere Abwehrleistung war großartig. Vorne waren wir ohne unsere wichtigen Stürmer Max Gerckens, Paul Jürs und Kevin Nixdorf ein bisschen zahnlos“, urteilte Jörg Repenning aus dem Trainerstab der Rellinger.

Auf einen Gegner vom Kaliber des ETV oder eine „lösbare Aufgabe“ in der vierten Runde hofft Kreisliga-Trainer Heiko Klemme, dessen Tangstedter SV im Elmshorner Krückaupark Gastgeber Gencler Birligi (Kreisklasse A) keine Chance ließ (3:0).

Lotto-Pokal, 3. Runde
Hetlinger MTV – SSV Rantzau 2:4 n.E.
Elfmeterschießen:
0:1 Raphael, 1:1 Balasea, 1:2 Tiryaki, 1:3 Jensen, 2:3 Baygündüz, 2:4 Keßner.
SV Lieth – TuS Holstein 0:3 n.E.
Elfmeterschießen:
0:1 Hüneburg, 0:2 Sahin, 0:3 Brandes.
SC Egenbüttel – EimsbüttelerTV 0:2.
Tore:
0:1 Koeberer (67.), 0:2 Asare (73.).
Gencler Birligi – Tangstedter SV 0:3.
Tore:
0:1 Uzel (71.), 0:2 Fiedler (74.), 0:3 Uzel (87.).