Zwei Cheerleader-Gruppen der EMTV-Maniacs gehen bei den deutschen Meisterschaften in Berlin an den Start

Elmshorn. Auf geht's. Das Finale ist erreicht. Jetzt heißt es alles geben. Die Kräfte bündeln, auf die Bühne treten und Spaß haben. Den beiden Cheerleader-Gruppen aus Elmshorn steht genau das bevor. Das U14-Team "Magic Maniacs" und die "Mini Maniacs" des Elmshorner MTV fahren an diesem Wochenende zur deutschen Cheerleader-Meisterschaft nach Berlin. Zuvor haben sich die Gruppen bei den schleswig-holsteinischen Landestitelkämpfen in für das große Finale qualifiziert.

Die Elmshornerinnen sind Cheerleader aus Leidenschaft. Das hat ihnen das Ticket nach Berlin gebracht. Zweieinhalb Minuten haben die Teams nun jeweils Zeit, um die Jury von sich zu überzeugen. Ein Auftritt, eine Leistung. Nur die Performance wird bewertet. Die jungen Mädchen führen ihre einstudierte Choreografie auf, die aus Tanz, Akrobatik und Turnen besteht. Das zeichnet den amerikanischen Sport seit langem aus - Elemente aus verschiedenen Sportrichtungen vereint in einer Choreografie.

Bei den Meisterschaften bewertet die Jury den Schwierigkeitsgrad und den Fluss der Übungen, die Ausstrahlung der Mädchen und die einzelnen Figuren und Elemente. Tanzeinheiten, Pyramiden, Bodenturnen, Sprünge und sprechgesangliche Einlagen, die zur Anfeuerung eingesetzt werden, müssen in die Performance eingebaut werden. "Das Besondere beim Cheerleading sind die verschiedenen Kombinationen, die der Sport bietet. Man muss sportlich rundum fit sein", sagt Sylvia Nowak, Cheerleading-Beauftragte des EMTV.

Vor den Wettkämpfen wird den Mädchen der Druck genommen

Die Mannschaften aus Elmshorn sind das erste Mal bei einer DM dabei - ein großes Ereignis für den gesamten Sportverein. Ein Bus mit 50 Fans rollt am Sonnabend nach Berlin an, um die Cheerleader-Crews zu unterstützen und anzufeuern. "Die Maniacs sind eine große Familie", sagt Sylvia Nowak. Sowohl das Footballteam der Elmshorn Fighting Pirates, das die Cheerleader anfeuern, als auch Verwandte und Freunde gehören zur Gemeinschaft. Ein Verein, ein Team. "Die Anspannung scheint bei den Mädchen groß zu sein. Wir möchten ihnen aber den Druck nehmen. Wir sind jetzt schon stolz auf sie. Wir freuen uns über jede Platzierung, die die Teams erreichen", sagt Sylvia Nowak.

Die Devise heißt also: Dabei sein ist alles. "Wenn die Mädels auf den Punkt zeigen, was sie können, ist das super. Mir ist es aber wichtig, dass sie sich freuen, dabei zu sein."

Die Cheerleader-Gruppen bestehen aus jeweils 16 Akteuren. Sieben Trainer sind für die sportlichen Leistungen der Mädchen verantwortlich. Die Coaches kommen aus den älteren Altersgruppen. Sie tanzen selbst auf der Bühne. Sie sind Profis. "Es ist großartig, dass wir so viele Mädchen haben, die für das Cheerleading alles geben", sagt Sylvia Nowak. "Das ist die Basis." Für das Finale in Berlin sind die Cheerleader gut vorbereitet. Zusätzlich zu den Trainern aus dem Verein bekamen die Cheerleader auch Hilfe aus Amerika. Trainer Akram Hemaidan kam aus Los Angeles eingeflogen. "Seit zwei Jahren arbeiten wir mit Akram zusammen", sagt Sylvia Nowak. "Er hat den Vorschlag gemacht, dass er nicht nur mit den Cheerleadern trainiert, sondern auch die Trainer ausbildet." Diese gäben den Mädchen das neue Wissen weiter und setzten Verbesserungsvorschläge um.

Zweimal die Woche haben die Mädchen zuletzt trainiert, das Wochenende nicht mit einbegriffen. "Die Vorbereitungen für die Titelkämpfe beginnen bereits im September, die wichtigen Turniere starten allerdings erst im Februar", sagt Sylvia Nowak. Vor den Meisterschaften werden die Trainingseinheiten erhöht. Da ist voller Einsatz gefragt, von jeder Einzelnen. "Cheerleading ist ein absoluter Mannschaftssport, bei dem Teams zusammenwachsen. Man muss sich auf jedes einzelne Mitglied verlassen können."

Bei der Landesmeisterschaften reichte es für die Mädels zu Bronze

Das Cheerleading erfordere Hingabe und Eifer. Ein Zwischending gäbe es selten. "Entweder das Cheerleading zieht einen in den Bann, oder man mag es nicht wirklich." Vertrauen sei eine wichtige Grundlage für diese Sportart. Mädchen, die oben an der Spitze einer Pyramide stehen, müssen darauf vertrauen, dass die unteren Mädchen sie auffangen. Das Konzept scheint zu greifen. Bei den Landesmeisterschaften in Norderstedt holten die Jüngsten, auch Peewees in der Altersgruppe genannt, den Titel. Die Magic Maniacs errangen Bronze.

Die Titelkämpfe fordern einiges von den jungen Mädchen. Nicht nur Disziplin, sondern auch Durchhaltevermögen. Ein Turnier dauert den ganzen Tag. Das bedeutet auch viel Warten. "Wir müssen die Mädchen aufwärmen, sie motivieren und bei Laune halten", sagt Sylvia Nowak. Da bleibt auch viel Zeit für das Beobachten anderer Mannschaften. Die eigene Konkurrenz bleibt für die Mädchen tabu. "Sie dürfen sie nicht angucken. Das ist psychologisch ganz schlecht." Die Teams sollen sich auf die Auftritte und vor allem auf sich selbst konzentrieren. Alles andere verunsichere sie nur. Beirren lassen brauchen sich die Mädchen nicht. Für ihre Elmshorner Fans sind sie jetzt schon die großen Gewinner.