Verein bestätigt Wechsel von Bönningstedter Spielern nach Pinneberg. Schwaches 0:0 gegen Bramfelder SV. Noch droht dem VfL vor dem Spiel gegen Spitzenreiter FC Elsmhorn Abstiegsgefahr.

Pinneberg. "Jetzt noch ein Sieg über den Bramfelder SV und ich könnte auf ein sportlich perfektes Wochenende zurückblicken", sagte Manfred Kirsch. Der stellvertretende Fußball-Abteilungsleiter (neben Konrad Kosmalla) bei den Oberliga-Fußballern des VfL Pinneberg bekam diesen Wunsch nicht erfüllt. Die Kreisstädter mussten sich in einem zerfahrenen Duell der Tabellennachbarn mit einem 0:0 begnügen. Vor dem Nachholtreffen am Mittwoch, 17. April, um 18.30 Uhr gegen Spitzenreiter FC Elmshorn schwebt das Team weiterhin näher an Böse (Abstiegsgefahr) als an Gut.

Dabei laufen die Planungen einer weiteren Serie in Hamburgs höchster Spielklasse doch auf Hochtouren. Einigermaßen entspannt wird sich Kirsch Ende des Monats zum dreiwöchigen Kur-Aufenthalt in Bad Pyrmont begeben, nachdem den Pinnebergern auf einen Schlag vier interessante Akteure des SV Rugenbergen in den Schoß fielen.

Per SMS trafen die Zusagen der Pinneberger "Neuen" ein

Zwei Tage vor dem Spiel gegen die Bramfelder hatte "Manni" die Gespräche mit Tim Vollmer, 28, Daniel Brehmer, 32, Christian Dirksen, 29, und Artur Frost, 28, erfolgreich zum Abschluss gebracht. In einem Cafe am Hamburger Rathausmarkt gab zunächst Abwehrstratege Vollmer mittags sein verbindliches Ja-Wort. Binnen einer Stunde trafen per SMS dann auch die Zusagen von Vollmers drei Freunden ein.

"Es waren total entspannte Vorverhandlungen und Gespräche, die wir übrigens beim SVR angemeldet hatten und in denen Geld ausnahmsweise keine Rolle spielte", freute sich Kirsch. Vier für ein Ave Maria. Die Erleichterung ist dem sportlichen Leiter anzumerken, verliert der VfL am Saisonende doch mindestens neun Akteure (Tugay Hayran, Sonay Hayran, Maksimovic, Eggers, Swennosen, Kaplan, DAgata, Haag, Dora).

Dem standen bislang die Verpflichtungen von Keeper Tim Brüggemann, in Bramfeld nur zweite Wahl, und Sascha Richert (SV Halstenbek-Rellingen) sowie drei weiterer Akteuren, die Kirsch namentlich noch nicht nennen wollte, gegenüber. Das Quintett um den auch anderswo (Germania Schnelsen, SV Halstenbek-Rellingen) begehrten Tim Vollmer aber komplettiert den Kader beinahe schon.

Die Pinneberger hatten von vornherein einen Vorsprung an Informationen. VfL-Co-Trainer Börje Scharnberg, in der vergangenen Spielserie noch als Trainer der zweiten Mannschaft beim SV Rugenbergen tätig, gab frühzeitig die entscheidenden Hinweise. Bereits am 3. April kam es zur ersten Kontaktaufnahme.

Die Angst vor fünf Absteigern: Bis zu 15 Punkte könnten noch fehlen

Was der VfL seinen Neuzugängen aber noch nicht garantieren kann, ist die weitere Oberliga-Zugehörigkeit. Bei bis zu fünf Absteigern im extrem ungünstigen Fall fehlen noch zehn bis 15 Punkte, sich gerettet fühlen zu dürfen. Umso ärgerlicher war der Auftakt gegen die Bramfelder im Stadion 1, als Flemming Lüneburg (6.), Sören Badermann (10.) und Pablo Moreira (17.) nacheinander frei stehend an Gäste-Keeper Patrick Tabor scheiterten.

In der 69. Minute verfehlte Thomas Koster nach einer Maßflanke von Sonay Hayran aus drei Metern das Tor. Phasenweise war es herzlich schwach, was beide Teams boten. Am Ende verdiente keines den Sieg, auch nicht die Bramfelder, die es in der 88. Minute scheppern ließen. Mirko Schulz traf die Latte. Vorher (76.) hatte Schulz einen Freistoß am linken Strafraumeck nach rechts ins Toraus getreten. Sonay Hayran schoss den Ball aus 35 Metern in die Wolken (73.).

Das waren die Aktionen, die die mäßige Begegnung schon eher kennzeichneten. Pinnebergs beste Weitschützen Jan Eggers und Tugay Hayran waren verletzungsbedingt nur als Zuschauer im Stadion anwesend. Eggers hatte einen Hörsturz erlitten, verbunden mit der Notwendigkeit einer Operation hinter dem rechten Trommelfell. Einen konnte der Mittelfeldspieler dann schon wieder gut hören. Das war Manfred Kirsch, der seinem Unmut über die vergebenen Großchancen laut Luft machte.