Keine Tore bei Oberliga-Nachholspielen des FC Elmshorn und SV Rugenbergen. Am Sonntag treffen beide Teams in Bönningstedt aufeinander.

Elmshorn. "Jetzt aber schnell nach Hause, die zweite Halbzeit von Borussia Dortmund in Malaga am Fernseher mitverfolgen", sagten sich die frierenden Fans des FC Elmshorn und des SV Rugenbergen. Dabei befinden sich die eigenen Teams doch auch im "Modus Europapokal". Innerhalb weniger Tage stehen sich die Bönningstedter und Elmshorner Oberliga-Fußballer nämlich zweimal gegenüber, zunächst am morgigen Sonnabend, 6. April, um 13 Uhr an der Ellerbeker Straße, schließlich am darauf folgenden Dienstag um 19.30 Uhr an der Wilhelmstraße.

Dann gibt's hoffentlich wieder Tore zu sehen, nachdem sich die Elmshorner von Buchholz 08 ebenso wie der SVR beim HSV Barmbek-Uhlenhorst 0:0 in ihren Nachholspielen getrennt hatten. Torlos endete dann auch der Dortmunder Auftritt im warmen, aber verregneten Andalusien.

"Wenn ich gleich zu Beginn das 1:0 schieße, läuft es wahrscheinlich ganz anders", sinnierte Jan Lüneburg. Doch dem FCE-Torjäger missglückte der Abschluss nach einem weiten Schlag von Mitspieler Marc Lange total. Der Ball flog nicht wie vorgesehen über Torwart Henrik Titze hinweg ins Netz, sondern trudelte weit am rechten Pfosten vorbei ins Toraus (2.). Es war eine von nur ganz wenigen Möglichkeiten, die sich der Spitzenreiter an diesem ungemütlichen Abend gegen den Tabellenvierten erarbeiten konnte. Die einzig zwingende hatte Jan-Henrik Kaetow, der nach Langes Freistoß und Lüneburgs Einsatz im Kopfballduell frei zum Schuss kam. Die Kugel küsste den dunklen Abendhimmel (43.).

Mehr ließen die taktisch perfekt geordneten Buchholzer nicht zu. Immer wieder verstanden sie es, mit hohem läuferischem Einsatz die Elmshorner Bemühungen um einen konstruktiven Spielaufbau im Keim zu ersticken. Lüneburg sowie seine Sturmpartner Milos Ljubisavljevic und Tim Jeske "hingen in der Luft".

Der anstelle von Dennis Gersdorf (erkrankt) in die Startelf und zum Kapitän beförderte Patrick Scheidt kämpfte vorbildlich, erwies sich aber zweimal auch als Sicherheitsrisiko. Nach seinem Foul hart am Rand einer Notbremse gab es Freistoß für die Gäste, den Arne Gillich an die Latte schoss. Der Nachschuss von Markus Niefert verfehlte das Ziel, Glück gehabt (16.). Mit Mühe lenkte FCE-Keeper Ole Springer einen gefährlichen Flachschuss von John Philip Mathies zur Seite (54.). Kurze Zeit später musste der Torwart noch einen Ballverlust Scheidts ausbügeln und gegen Milaim Buszhala den drohenden Rückstand verhindern.

"Es war kein Fußballfest wie in Curslack oder in Norderstedt. Über dieses Unentschieden können wir uns nicht beschweren", räumte Jan Lüneburg beim gemeinsamen Abendessen ein, das sich die Elmshorner von einer Großküche in die Kabinen liefern ließen. Trainer Achim Hollerieth fühlte sich in seiner Warnung, dass es bis zum Titelgewinn noch ein beschwerlicher Weg sei, nur bestätigt. Zeitnah gingen die Spieler auseinander, das Glas Bier im Clubheim fiel aus. "Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir in den kommenden zwei Monaten alles dem Fußball und unseren Zielen unterordnen, auch den Lebenswandel", sagte Jan Lüneburg.

Als "Wundertüte" der Oberliga sehen sich die Akteure des SV Rugenbergen: An einem guten Tag zu jeder Überraschung fähig, an einem schlechten selbst vor Niederlagen gegen Abstiegskandidaten nicht gefeit. Das 0:0 auf dem Kunstrasen Langenfort war ein Mittelding aus beidem. Freude hatte Trainer Ralf Palapies an der Darbietung seiner Elf im ersten Durchgang, mit der Einschränkung, dass es Daniel Diaz, Pascal Haase, Dennis Schmidt mit einem Kopfball und Sven Worthmann per Freistoß partout nicht gelingen wollte, den starken Barmbeker Torwart zu überwinden.

Später geriet Sand ins Getriebe. Lag es daran, dass Worthmann wegen einer Zerrung beim Seitenwechsel in der Kabine geblieben war? Plötzlich war es der Bönningstedter Schlussmann (Dennis Schultz), der mehrfach in den Blickpunkt rückte und seinem Team mit einer tollen Parade bei einem Freistoß schließlich das Remis rettete. Auf einen Schultz in Bestform werden die Bönningstedter nun auch angewiesen sein, wollen sie aus den Vergleichen mit dem FC Elmshorn nicht mit leeren Händen hervorgehen.

Ralf Palapies baut außerdem auf seinen Spielmacher Dennis von Bastian, der nach Roter Karte und Sperre wieder zur Verfügung steht. Die Elmshorner müssen außer dem von einem Magen- und Darmvirus geplagten Gersdorf weiterhin auf Fabian Böwig (Geschäftsreise) verzichten.

Der mit hohen Vorschusslorbeeren in der Winterpause verpflichtete Sascha de la Cuesta konnte gegen die Buchholzer noch nicht den Beweis antreten, ein Gewinn fürs Team zu sein. Konsequenterweise hatte ihn Trainer Hollerieth in der 64. Minute gegen Thorben Reibe ausgewechselt.