Die Zweitliga-Basketballer des SC Rist unterliegen dem Oldenburger TB vor 600 Zuschauern in der Steinberghalle mit 70:77.

Wedel. Der Rahmen war perfekt, nur der sportliche Ertrag stimmte am Ende des Tages nicht. Mehr als 600 Zuschauer hatte der Start des SC Rist in die Rückrunde der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord am Familientag mit vielen Aktionen in die Steinberghalle gelockt, doch die sahen dann statt des erhofften zehnten Saisonsieges ein 70:77 (29:18) des Teams von Headcoach Sebastian Gleim gegen den Oldenburger TB.

Schon die ersten beiden Minuten, in denen Körbe Fehlanzeige waren, boten einen Vorgeschmack auf eine Partie, in der sich Wedeler wie Oldenburger alles hart erkämpfen mussten - Würfe, Korbleger, Rebounds. "Es war klar zu sehen, dass die beiden defensiv stärksten Teams der Liga gegeneinander gespielt haben", sagte Rist-Headcoach Sebastian Gleim, der die dritte Saisonniederlage bei aller Enttäuschung als nicht unverdient empfand. "Die Oldenburger haben ihre Vorteile genutzt und zu Recht gewonnen."

Gleichzeitig war es aber nicht zu übersehen, dass sich die Gastgeber unter der Woche nicht optimal hatten vorbereiten können. Paul Owusu musste aufgrund seiner Adduktorenbeschwerden mit dem Training aussetzen, Fabian Böke war beruflich stark eingespannt. Für den langzeitverletzten Peter Huber-Saffer ist die Saison sogar vorzeitig beendet.

All diese Nachteile konnten die Wedeler gegen die Baskets Akademie Weser-Ems eine Halbzeit lang mit Kampfgeist und Spielwitz kompensieren. Doch die Foulprobleme der Gastgeber erwiesen sich spätestens nach dem Seitenwechsel als zu schwere Hypothek. Immer mehr Spieler im grün-gelben Trikot bekamen nach ihrem dritten Regelverstoß eine Bedenkpause auf der Bank, ein essenzieller Bestandteil von Sebastian Gleims Basketball-Philosophie. Darunter litt zwangsläufig die Intensität der Defensivarbeit, vor allem gegen die beiden erfahrensten und stärksten Oldenburger Akteure. Der 2,09 Meter große Deutsch-Amerikaner Chris Heinrich war unter dem Korb kaum noch zu stoppen, und auch US-Boy Michael Taylor lief heiß. "Die beiden waren in der zweiten Halbzeit die entscheidenden Faktoren, haben zusammen 35 von 48 Oldenburger Punkten erzielt", sagte Gleim.

Trotz eines Neun-Punkte-Rückstands in der Schlussphase steckten die Wedeler aber nicht auf. US-Boy Davey Hopkins verkürzte 30 Sekunden vor der Schlusssirene aus der Ferndistanz unter den Augen von Vater Dave und Schwester Taylor zum 70:73, anschließend patzte ein Oldenburger zweimal an der Freiwurflinie. Die große Chance zum Ausgleich bot sich im Anschluss an eine von Sebastian Gleim beantragte Auszeit Wedels bestem Schützen Augie Johnston, doch der Dreier-Versuch des Kaliforniers prallte vom Ring zurück ins Feld, ehe vier erfolgreiche Freiwurfversuche der Niedersachsen die dritte Wedeler Saisonniederlage besiegelten.

Obwohl die Wedeler (18 Punkte) dadurch aufgrund des schlechteren direkten Vergleichs in der Tabelle hinter die Hertener Löwen auf Platz drei zurückfielen, scheint die Qualifikation für die Playoffs schon jetzt sicher. In Gefahr gerät allerdings noch einmal die Platzierung unter den ersten vier, der das Heimrecht im möglicherweise entscheidenden dritten Spiel einer Serie garantiert. "Noch haben wir sechs Punkte Vorsprung, aber es waren schon einmal mehr", sagt Gleim.

Umso wichtiger erscheint dem 28 Jahre alten Coach, im letzten Punktspiel 2012 am kommenden Sonnabend (Spielbeginn 18 Uhr) bei der BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen 06 in Sachsen-Anhalt zwei weitere Punkte einzufahren. Tags darauf folgt dann der Pflicht die Kür, wenn sich das Wedeler Pro-B-Team um 16 Uhr in der Steinberghalle einmal mehr zum Merry Ristmas mit einer Auswahl ehemaliger Basketballgrößen des Klubs misst.

Ein Fest war aber auch der erste Familientag des SC Rist. In einer von Vereins-Jugendwartin Gundula Hahn und ihren Helfern beaufsichtigten Spielecke vergnügten sich drei bis acht Jahre Kinder auf einer Hüpfburg, in Bobby-Cars oder beim Malen, sofern sie nicht in der Gastronomie nach Waffeln und Zuckerwatte in den Vereinsfarben Grün und Gelb anstanden. Zudem verteilte Maskottchen Max der Daks Malbücher und Süßigkeiten. "Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz auf den Familientag und werden versuchen, auch nächste Saison wieder einen Sonntagspieltag einzubauen", sagte Rist-Marketingleiter Thorsten Fechner.