Beim elften Landesfinale im Schulstaffelmarathon auf Helgoland gehen 48 Teams ins Rennen. Am Sonnabend, 2.6., fällt der Startschuss.

Helgoland. Nicht nur Helgolands Tourismusdirektor Klaus Furtmeier, sondern auch Bürgermeister Jörg Singer fiebert seit Wochen dem mittlerweile elften Landesfinale des schleswig-holsteinischen Schulstaffelmarathons auf Deutschlands einziger Hochseeinsel am Sonnabend entgegen. Das Gemeindeoberhaupt sollte sogar die Startläufer der aus je drei Schülerinnen und Schülern, einem Elternteil und einer Lehrkraft bestehenden Achterteams kurz nach 9 Uhr auf der Kurpromenade auf die Strecke schicken, kann sich nun aber auf die Zuschauerrolle beschränken, denn diesen Job übernimmt kurzfristig Weltklasse-Mehrkämpferin Jennifer Oeser (Bayer 04 Leverkusen).

Früherer Bürgermeister Frank Botter arrangiert Visite der WM-Dritten 2011

Arrangiert hat die Visite der Siebenkampf-Vizeweltmeisterin von 2009 und WM-Dritten 2011 der ehemalige Helgoländer Bürgermeisters Frank Botter. Die 28 Jahre alte Top-Athletin stammt aus Brunsbüttel, hauptberuflich ist sie als Polizei-Hauptmeisterin bei der Bundespolizei tätig.

Auch vier Mannschaften aus dem Kreis Pinneberg verdienten sich in einer harten Qualifikation die Überfahrt mit den Seebäderschiffen Funny Girl und Lady von Büsum aus. Die Ausscheidungswettkämpfe fanden erstmals unter der Ägide des neuen Kreisschulsportbeauftragten Michael Fischer (Appen) statt, und der Lehrer der Heidewegschule in Appen-Etz, der zudem die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg trainiert, hatte an den Lauf-Leistungen von Schülern der Jahrgänge 1999 und älter, Eltern und Pädagogen ebenso viel Freude wie seine Vorgänger Ute Freund und Georg Pohl in den vorangegangenen Jahren. Geschwitzt wurde zunächst bei dreieinhalb Laufrunden im Pinneberger Stadion 1 und anschließend im Fahlt. Insgesamt kämpften 19 Teams aus dem Kreisgebiet um die Fahrkarte nach Helgoland.

Erfolgreich war dabei vor allem die erste Mannschaft der Grundschule Thesdorf. Der Landesmeister von 2010 und Vizemeister von 2011 wurde mit einer Qualifikationszeit von 3:11:45 Stunden auch diesmal seiner Favoritenrolle gerecht und darf auch auf Helgoland auf einen Spitzenplatz spekulieren. Die Gemeinschaftsschule Barmstedt musste 2011 nach gelungener Qualifikation auf das Finale verzichten, erkämpfte sich diesmal aber in 3:21:12 Stunden erneut einen Startplatz. Hoffnung auf eine vordere Platzierung in der Wertung der weiterführenden Schulen darf sich Team des Quickborner Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums machen, das in Pinneberg eine stark verbesserte Zeit von 2:58:28 Stunden vorlegte. Für die Mannschaft der Tornescher Klaus-Groth-Schule wurden 2:59:43 Stunden gestoppt. Auf Helgoland erhält die Festlands-Delegation des Kreises Verstärkung durch zwei Mannschaften der dortigen James-Krüss-Schule, in deren Räumen die Finalteilnehmer auch übernachten werden.

Marathon-Kurs des VfL Fosite verlangt Schülern, Eltern und Lehrern alles ab

Gut ausgeschlafen sollten die Aktiven am Sonnabend auf jeden Fall an den Start gehen, wird ihnen auf dem Roten Felsen doch sportlich alles abverlangt. Eine außerordentliche Herausforderung stellt vor allem der so genannte Düsenjäger, ein 200 Meter langer Versorgungsweg vom Unter- zum Oberland mit 40-prozentiger Steigung. Für diese Strapazen entschädigt dann aber zumindest optisch der Kurs am Klippenrand entlang vorbei an der Langen Anna 60 Meter über dem Meeresspiegel. Die Streckenführung obliegt einmal mehr Mitgliedern des Insel-Klubs VfL Fosite.

Auch auf die Gastfreundschaft der Helgoländer können die Aktiven einmal mehr zählen: Die Fahrt zur Badedüne ist ebenso kostenlos wie der Eintritt ins Meerwasserschwimmbad und das Aquarium. Nicht fehlen dürfen im Rahmenprogramm die Nudelparty und das bunte Showprogramm, diesmal mit der Gruppe Trinity aus Flensburg, sowie die Siegerehrung in der Nordseehalle, nach der es für die Starter vom Festland wieder heimwärts geht.

Zu denen, die sich seit Jahren für die Veranstaltung des Landes-Bildungsministeriums und des Schleswig-Holsteinischen Leichtathletik-Verbandes engagieren, zählt neben drei Lehrern aus dem Raum Schleswig/Flensburg auch der Elmshorner Siegfried Konjack als Moderator des Rennens. Der 70-Jährige bewältigte unlängst auf der Insel bei Sturm die 5,8 Kilometer lange Minimarathon-Strecke in 41:52 Minuten und zeigte sich danach beeindruckt von allen, die einen Start auf der Insel riskieren. "Nun kann ich noch besser einschätzen, welche Leistungen die Aktiven bei Wind und Wetter auf diesem schwierigen Kurs erbringen."