Pinneberg. Die Vorarbeiten für die Verbreiterung der Autobahn kommen in Pinneberg an. Wo Autofahrer mit Beeinträchtigungen rechnen müssen.

Für den beabsichtigen Ausbau der A23 auf sechs Fahrstreifen werden in den kommenden Tagen Voruntersuchungen in der Kreisstadt Pinneberg stattfinden. Dabei kann es zu Verkehrsbehinderungen kommen, teilt jetzt die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) mit, denn einzelne Straßen müssten für die sogenannte Baugrunderkundung gesperrt werden. Zuvor waren solche Untersuchungen schon in Rellingen gemacht worden.

Konkret, sagt Deges-Sprecher Ulf Evert, werden einzelne Abschnitte von benachbarten Straßen der A23 vom 26. Februar bis zum 8. März nur eingeschränkt genutzt werden können. Hintergrund sei die geplanten Erweiterung der Autobahn 23. Deshalb überprüfe die Deges und von ihr beauftragte Fachfirmen an unterschiedlichen Stellen den Baugrund, „wofür die immer wieder temporäre Sperrungen einzelner Straßenabschnitte notwendig werden“.

A23-Ausbau: Für Bodenproben werden Straßen in Pinneberg gesperrt

Betroffen sind in den kommenden Wochen den Angaben zufolge folgende Abschnitte: Am 28. und 29. Februar werde in Pinneberg die Elmshorner Straße halbseitig gesperrt, und zwar an der Querung über die A 23. Der Verkehr werde an den beiden Tagen mit einer Ampel geregelt.

Vom 4. bis 7. März gibt es in der Kreisstadt „stundenweise Beeinträchtigungen durch Bohrungen“, überwiegend im Geh- und Radwegbereich an der Quickborner Straße im östlichen und westlichen Nahbereich der A 23. Auch an der Elmshorner Straße in der Nähe der Einmündung Osterloher Weg sowie neben der Fahrbahn an der Haderslebener Straße soll es Behinderungen geben.

Vollsperrung dauert vom 26. Februar bis 8. März - das ist die Umleitung

Eine Vollsperrung kündigt die Deges vom 26. Februar bis 8. März am Haidkamp im Zuge der Überführung über die A 23 an. Eine Umleitung werde über Flensburger und Haderslebener Straße - an beiden Straßen gelten in diesem Zeitraum umfangreiche Halteverbote - eingerichtet.

„Ziel der Untersuchungen ist es, die Tragfähigkeit des Bodens zu erkunden“, sagt Evert. Dazu würden mittels Bohrungen Bodenproben genommen. Die Ergebnisse sollen in die Vorplanung einfließen. Evert: „Wir wissen dann, wie am schnellsten, sichersten, kostengünstigsten und angenehmsten für die Anwohner gebaut werden kann.“

A23-Ausbau: Das ist mit der Autobahn geplant

Bekanntlich soll die A23 zwischen Tornesch und Hamburg auf etwa 16 Kilometer Länge auf insgesamt sechs Fahrspuren verbreitert werden. Hintergrund sei die hohe Verkehrsbelastung, die nahezu täglich zu Staus führe. Die Maßnahme, so sieht es die Deges selbst, befindet sich in einem „verkehrlich hochsensiblen Bereich“. Zudem sei die A 23 beidseitig durch Wohnen und Gewerbe geprägt. In diesem Jahr soll die Planung der Bauphase abgeschlossen werden, 2025 werde die Planfeststellung angestrebt. Daran gekoppelt sind die Käufe der benötigten Flächen.

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Nach wie vor richtet sich aber auch das Handeln einer Bürgerinitiative gegen den geplanten Ausbau der A 23. Sie plädiert für umweltfreundliche Mobilität. Ihre Vertreter haben auf Informations- und Diskussionsveranstaltungen ihre Ablehnung des geplanten sechsspurigen Ausbaus der A 23 sowie die Notwendigkeit anderer Alternativen merhfach deutlich gemacht.

Zuletzt waren Holger Busche, wissenschaftlicher Verkehrsexperte, und Till Steffen, Hamburger Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, eingeladen und hatten ihre Vorstellungen zum Thema verbreitet.

Bürgerinitiative gegen A23-Ausbau fordert andere Löungen für Verkehrswende

Grundsätzliches Ziel der Bürgerinitiative ist es, rechtzeitig Alternativen aufzuzeigen, damit der geplante Ausbau mit seinen aus Sicht der Gegner klimaschädlichen Folgen überflüssig und vom Bundesverkehrsministerium nicht weiter verfolgt wird. Eine Alternative ist der Bau eines dritten und vierten Fernbahngleises zwischen Hamburg und Elmshorn. Die seit Jahrzehnten geforderte Maßnahme soll kommen, allerdings erst Mitte/Ende der 2030er-Jahre.