Kreis Pinneberg. Junge Union fordert ein Konzept für Hamburgs Nachbarkreis. Doch diese Idee hatten vor der Nachwuchsunion auch schon andere.

In Großstädten wie Hamburg gehören die Sammeltaxis von Moia zum Straßenbild. Im Kreis Pinneberg gibt es diese günstigen und durchaus beliebten Mitfahrgelegenheiten noch nicht. Geht es nach der Jungen Union (JU) im Kreis Pinneberg, soll sich das bald ändern. Sie fordert von der Kreisverwaltung, ein Ridesharing-Konzept für den Kreis zu erarbeiten und so eine Alternative zum Bus und zur Bahn zu schaffen.

Die JU fordert dazu auf, Gespräche mit etablierten Anbietern wie der Moia GmbH zu führen, um deren Service von Hamburg auf den Kreis Pinneberg auszudehnen. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei auf den direkt an Hamburg angrenzenden Gemeinden wie Schenefeld, Halstenbek, Wedel oder Ellerbek liegen.

Moia: Fahren die Sammeltaxis bald auch im Kreis Pinneberg?

„Funktionierende Möglichkeiten zur Fortbewegung außerhalb des eigenen Autos werden in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger“, sagt der JU-Vorsitzende Leon Lienau. „Immer mehr Menschen wollen sich klimaneutral und kostengünstig fortbewegen, aber auch nicht wie bei einer Fahrt mit der Deutschen Bahn permanent zu spät ankommen.“

Leon Lienau (19) ist Vorsitzender der Jungen Union Kreis Pinneberg und Ortsvorsitzender der CDU in Halstenbek.
Leon Lienau (19) ist Vorsitzender der Jungen Union Kreis Pinneberg und Ortsvorsitzender der CDU in Halstenbek. © CDU Halstenbek

Beim Ridesharing könnten sich Fahrgäste eine Fahrt mit anderen teilen. Diese buchten sie individuell über eine App, erklärt Lienau. Die Gäste würden dabei jedoch nicht an ihrem Startpunkt abgeholt und auch nicht ganz bis zu ihrem Ziel gebracht. Stattdessen starte die Fahrt an einem Ort, den alle Gäste möglichst gut erreichen könnten und ende dort, wo alle Gäste einen möglichst kurzen Weg zu ihrem Ziel hätten.

Junge Union: Ridesharing ist günstig und klimafreundlich

Die optimierten Routen und geteilten Fahrten führten zu niedrigen Kosten bei den Anbietern. Davon profitierten auch die Fahrgäste. Zudem belaste eine Fahrt, geteilt von mehreren Personen, das Klima weniger, als mehrere Fahrten von jeweils einer Person in einem Taxi, so der JU-Kreisvorsitzende.

Neben der Angebotserweiterung durch private Anbieter müsse auch die Schaffung von Anrufsammeltaxen in Kooperation mit dem HVV im ländlichen Raum weiter vorangetrieben werden. „Vor allem im ländlichen Gebiet des Kreises ist der ÖPNV unzureichend ausgebaut“, so Lienau.

SPD in Pinneberg hat schon 2020 Sammeltaxis gefordert

„Vor allem am Abend und am Wochenende ist es für uns als junge Generation wichtig, auch ohne das Auto vom Feiern sicher nach Hause zu kommen“, sagt er. „Aber auch für ältere Menschen, die nicht mehr die Möglichkeit haben, Auto zu fahren, muss es flexible Möglichkeiten zur Fortbewegung geben“. Hier könnten weitere Sammeltaxi-Angebote Abhilfe schaffen.

Neu ist die Forderung allerdings nicht. Gleiches hatte die SPD schon Anfang des Jahres 2020 von der Stadt Pinneberg gefordert. Offenbar ohne Erfolg.