Pinneberg/Kummerfeld. Die Elektro-Roller zum Leihen werden vermehrt an der Grenze zu Kummerfeld abgelegt. Die Häufung ist kein Zufall. Was Anbieter Tier sagt.

Beinahe täglich fährt Heidi Guhr mit dem Rad von Kummerfeld nach Pinneberg und ärgert sich. Denn an der Elmshorner Straße auf Höhe der Nummer 240 stapeln sich die E-Scooter. „Aktuell habe ich heute zwölf Stück auf einem Haufen gezählt“, sagt sie.

„Vor mehr als einem Monat fing es mit zwei Stück an“, sagt Guhr. „Die stehen da immer noch, und es kamen mehr und mehr dazu. Bis zu 15 Leihroller der Firma Tier hat sie gezählt. „Ich habe auch schon bei Tier angerufen. Dort sagte mir ein Mitarbeiter, die Roller würden zeitnah abgeholt. Sie stehen immer noch da.“

E-Scooter blockieren Weg zwischen Pinneberg und Kummerfeld

„Das Ordnungsamt Pinneberg kann angeblich nichts tun, ebenso wenig die Polizei“, sagt Heidi Guhr. Dabei werde die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger beeinträchtigt. Denn der Weg, wo die E-Scooter kreuz und quer abgestellt werden, führt über eine Autobahnbrücke und ist sowieso schon schmal.

Aktuell hat Tier im Kreis Pinneberg 250 E-Scooter auf den Straßen. In Pinneberg ist neben Tier auch Lime vertreten. „Wir haben keine Eingriffsmöglichkeiten, wenn die Roller kreuz und quer geparkt werden, es sei denn, es werden Rettungswege blockiert“, sagt Marco Bröcker, Leiter des Büros der Bürgermeisterin.

Um die E-Scooter im Stadtgebiet aufzustellen, bedarf es auch keiner Genehmigung durch die Stadtverwaltung. „Wir bitten Bürger immer wieder, sich mit Beschwerden direkt an die Anbieter zu wenden.“

Tier: Nehmen Beschwerden über falsch abgestellte E-Scooter ernst

„Es ist uns ein hohes Anliegen, dass sich unsere Nutzer an die Regeln der Straßenverkehrsordnung halten. Dazu gehört auch das korrekte Abstellen der Fahrzeuge“, sagt Tier-Sprecher Patrick Grundmann. „Daher nehmen wir Beschwerden über falsch abgestellte Fahrzeuge sehr ernst.“

Passanten, denen E-Scooter auffallen, die nicht ordnungsgerecht abgestellt sind, können sich jederzeit telefonisch an die auf den E-Scootern angebrachte Telefonnummer wenden oder schriftlich an den Kundenservice unter . „Unser lokales Team entfernt die E-Scooter dann zeitnah beziehungsweise parkt sie um.“

Das Unternehmen habe eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die sichere und verantwortungsvolle Nutzung ihrer Fahrzeuge zu gewährleisten. Alle neuen Nutzer werden bei der Registrierung in der App mithilfe von leicht verständlichen Tutorials auf die wichtigsten Regeln hingewiesen – auch wie man die Fahrzeuge korrekt parkt.

Betriebsgebiet der E-Scooter endet an Grenze zu Kummerfeld

„Zudem haben wir in Pinneberg das sogenannte After Ride Picture aktiviert. Hierbei muss der Nutzer nach der Fahrt ein Foto des geparkten E-Scooters hochladen. Gleichzeitig arbeiten wir unter Hochdruck an technischen Lösungen, um beispielsweise das korrekte Abstellverhalten in Echtzeit zu prüfen und unverantwortliches Parken von E-Scootern zu reduzieren“, so das Unternehmen.

Die E-Scooter werden von den Nutzern dorthin gefahren und dann abgestellt, da das Betriebsgebiet dort endet. Für gewöhnlich werden die E-Scooter von anderen Nutzer wieder ins Stadtzentrum gefahren. „Dennoch können wir den Ärger der Anwohner nachvollziehen und haben unser lokales Team in Pinneberg darauf hingewiesen, dort verstärkt aktiv zu werden und die E-Scooter regelmäßig abzuholen“, sagt Patrick Grundmann.

Pinneberger gehen sorgfältig mit E-Scootern um

Die E-Scooter werden nur eingesammelt und umgeparkt, wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht gemietet wurden oder eine Beschwerde eingegangen ist. Behindernd oder falsch abgestellte Fahrzeuge werden hingegen laufend im Zuge des Akkuwechsels und der Wartungsarbeiten umgeparkt.

Generell gehen die Nutzer in Pinneberg laut Tier sorgfältig mit den E-Scootern um, und die Beschwerden oder Fälle von Vandalismus halten sich sehr in Grenzen. „Die E-Scooter werden im öffentlichen Raum abgestellt und können daher von jedermann bewegt, umgestellt oder hingeworfen werden“, so Grundmann. Vandalismus mit unseren E-Scootern gehe häufig nicht von den Nutzern, sondern von Dritten aus.