Pinneberg. Alte Autos, gutes Wetter: Am Wochenende startet die Pinneberg Mobil. Wo und wann die motorisierten Schätze zu bestaunen sind.

Am 4. Juni ab 10 Uhr sollten Oldtimer-Fans im Kreis Pinneberg die Augen offenhalten und die Ohren spitzen. Denn dann brechen die Oldtimer der Pinneberg Mobil mit brummenden Motoren auf zu ihrer touristischen Ausfahrt. Meist geht es abseits der Hauptstraßen durch die schönsten Orte im Kreis.

Mit von der Partie sind Autos, Motorräder und Trecker, die 30 Jahre oder mehr auf dem Buckel haben. Start ist in Ellerhoop. Auf ihrer Strecke passieren die Oldtimer unter anderem das landwirtschaftliche Museum Mölln Hof in Tornesch, den Hof Meinert in Seestermühe, wo ein Zweiradtreffen stattfindet, und das Elbmarschenhaus in Haseldorf.

Pinneberg Mobil: Besitzer präsentieren stolz ihre Oldtimer-Lieblinge

Wer die Oldies in Ruhe bewundern möchte, kann auch schon um 9 Uhr zum Oldtimertreffen beim Arboretum nach Ellerhoop kommen. Hier sammeln sich die Fahrzeuge auf der Wiese. Jedes Auto bekommt eine Startnummer, nach und nach werden die Motoren angeschmissen, Fahrer und Fahrzeug kurz vorgestellt und dann geht es in einer langen Kolonne durch den Kreis Pinneberg.

Auf der etwa 100 Kilometer langen Strecke können die Oldtimer-Besitzer ihre Lieblinge stolz präsentieren. Nebenher müssen sie einige Aufgaben lösen, denn die gemütliche Ausfahrt ist gleichzeitig eine Rallye. Dabei kommen Pausen nicht zu kurz.

Wer es morgens nicht geschafft hat, kann diese Zwischenstopps nutzen, um einen ausführlicheren Blick auf die Oldtimer zu werfen. Die komplette Strecke finden Interessierte auf der Webseite der Pinneberg Mobil.

Seit 23 Jahren düsen die Oldtimer durch den Kreis Pinneberg

Ein gute Gelegenheit bietet sich zum Beispiel am Nachmittag gegen 15 Uhr, wenn die motorisierte Karawane an der Seniorenresidenz „Gut Thesdorf“ einkehrt. Hier feiern die Bewohner ihr Sommerfest. Das Eintreffen der Oldtimer ist für sie jedes Jahr ein Highlight.

„Ich finde es schön, wenn wir den älteren Menschen mit unserem Besuch eine Freude machen können“, erzählt Klaus-Jürgen Bahrke, der die Pinneberg Mobil mit anderen Oldtimer-Enthusiasten seit nunmehr 23 Jahren organisiert. „Manche erkennen die Autos wieder, mit denen sie früher gefahren sind.“

Sozial benachteiligte Menschen mit einzubeziehen ist ihm wichtig. Ziel der Veranstaltung ist es nicht etwa, große Gewinne einzufahren, sondern lediglich die Kosten zu decken. Seit jeher wird die Pinneberg Mobil von Ehrenamtlichen und Sponsoren getragen. Mittlerweile ist Bahrke 77 Jahre alt, aber ans Aufhören denkt er jetzt noch nicht. „Ich will die 25 Jahre Pinneberg Mobil noch voll machen“, sagt er.

Oldtimer in Pinneberg: Dieses Jahr ist ein Ford T von 1925 dabei

Dass Bahrke selbst großer Oldtimer-Fan ist, liegt auf der Hand. Wenn er von seinen eigenen Fahrzeugen erzählt, gerät er schnell ins Schwärmen: „Vor einigen Jahren bin ich mit meinem Ford von 1932 von Hamburg nach Shanghai gefahren.“ Mitten durch Russland ging es, 66 Fahrtage hat es gedauert.

Auch in diesem Jahr wurden für die Pinneberg Mobil einige Oldtimer angemeldet, auf die er sich besonders freut. Da wäre ein Ford T von 1925. „Das Modell hat Henry Ford von 1909 bis 1927 bauen lassen“, erklärt der Oldtimer-Kenner. Außerdem dabei: ein Packard von 1934. Das Cabriolet mit sieben Sitzen ist ein Schmuckstück, das man nicht häufig sieht.

Anmeldungen zur Rallye sind immer noch möglich

Obwohl die Anmeldefrist schon verstrichen ist, können sich Oldtimer-Besitzer immer noch zur Ausfahrt anmelden. Ihre Namen werden dann allerdings nicht mehr veröffentlicht. Wer nicht an den Ausfahrten teilnehmen möchte, kann mit seinem Veteranenfahrzeug auch nur zum Arboretum kommen und am Oldtimertreffen teilnehmen.

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Nur alle zwei Jahre: Das Oldtimertreffen Pinneberg Pionier

In diesem Jahr können sich alle Oldtimer-Liebhaber neben dem Pinneberg Mobil auf eine weitere Veranstaltung freuen: die 8. Pinneberg Pionier, die alle zwei Jahre stattfindet. Treffen ist am 11. Juni bei Volante-Heede bei Barmstedt, wo viele Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit ein Zuhause gefunden haben.

Die dazugehörige Ausfahrt beginnt um 11 Uhr. Dann werden die Straßen im Kreis bevölkert von Fahrzeugen, die bis 1945 gebaut wurden, Vorkriegskonstruktionen aufweisen oder mit einem ILO-Motor aller Baujahre ausgestattet sind. Die Strecke führt unter anderem zu einer Lkw-Oldtimersammlung, einem Motorradsammler in Henstedt-Ulzburg und am Ende zurück zu Volante-Heede.

Schlusspunkt bildet das Oldtimer-Picknick in Norderstedt

Damit ist die Veranstaltungsserie aber immer noch nicht vorbei. Am 2. Juli nämlich lädt die Pinneberg Mobil mit dem Veteranen Fahrzeug Verband e.V. und dem Stadtpark Norderstedt zum Oldtimer-Picknick Norddeutschland. Der Stadtpark spendiert Kaffee und Kuchen für die Gäste. Im letzten Jahr machten mehr als 500 Fahrzeuge die Grünanlage zu einem Oldtimer-Paradies.