Elmshorn. Großeinsatz: Mitarbeiter der Stadtwerke bemerken das Malheur und schlagen Alarm. Die Ursachenforschung dauerte eine Zeit.

Eine rötliche Flüssigkeit ist in Elmshorn aus einem Siel in den Fluss Krückau gelaufen – und hat am Mittwoch einen Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. Mitarbeiter der Stadtwerke hatten gegen 11.15 Uhr das Malheur am Rande ihres Geländes an der Westerstraße bemerkt und Alarm geschlagen.

Sofort rückten Kräfte der Feuerwehr Elmshorn aus, auch zwei Spezialisten des in Tornesch stationierten Löschzugs Gefahrgut kamen hinzu. Als erste Maßnahme wurde sofort der Rückstaudeckel des Siels bestmöglich verschlossen.

Chemie-Alarm in Elmshorn: Rote Flüssigkeit läuft aus Siel in die Krückau

Zusätzlich bauten die Feuerwehrleute eine provisorische Barriere aus Sandsäcken. Sie verhinderte die Vermischung der bereits aus dem Siel ausgetretenen Flüssigkeit mit dem Wasser des Flusses.

Da nicht abzusehen war, wie lange der Einsatz andauern würde und bereits auflaufendes Wasser in der Krückau gemeldet wurde, ergriffen Mitarbeiter der Stadtwerke weitere Maßnahmen. Sie sperrten das Siel mit einer wasserdichten Holzplatte gegen das auflaufende Wasser ab.

Stadtentwässerung gelang es, die Herkunft der Flüssigkeit festzustellen

Die Feuerwehr setzte zusätzlich eine Gummiblase in den Kanal, da das Verschließen des Sieldeckels nicht zu einer vollständigen Abdichtung führte. Die Stadtentwässerung bemühte sich derweil, parallel durch Öffnen der Schachtdeckel die Herkunft der Flüssigkeit zurückzuverfolgen.

Es stellte sich heraus, dass es sich bei der Flüssigkeit um ein sehr stark verdünntes Oxidationsmittel handelte, dass von einer Sanierungsfläche in das Sielsystem eingeleitet worden war. Nach Rücksprache mit dem Betreiber der Anlage, dem zuständigen Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde des Kreises sowie dem Fachberater Chemie des Löschzuges Gefahrgut konnte schließlich Entwarnung gegeben werden.

Elmshorn: Oxidationsmittel war so stark verdünnt, dass keine Gefahr bestand

Das eingesetzte Oxidationsmittel wirkt in Verbindung mit Wasser stark färbend. Aufgrund der extremen Verdünnung bestand trotz der deutlichen Farbe keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Um eine zusätzliche Verdünnung zu gewährleisten, wurde das Kanalsystem durch Mitarbeiter der Stadtentwässerung gespült.

Im Anschluss konnten die Einsatzkräfte wieder abrücken. Die Feuerwehr Elmshorn war mit 13 Kräften und sieben Fahrzeugen vor Ort, hinzu kamen der Löschzug Gefahrgut sowie Beamte der Polizei.