Elmshorn. Dreist und drangvoll verschafft sich der Betrüger Zutritt zur Wohnung. Der angebliche Wasserschaden wird zum Schmuckdiebstahl.

Ein Trickdieb hat in Elmshorn den Schmuck einer Seniorin gestohlen. Der Mann hatte sich als angeblicher Monteur Zutritt zur Wohnung der Frau verschafft, sie abgelenkt und unbemerkt die Wertgegenstände eingesteckt.

Laut Polizeiangaben hatte der kräftige, etwa 1,80 bis 1,90 Meter große Mann am späten Vormittag an der Wohnungstür der 89-Jährigen geklingelt, die in einem Mehrfamilienhaus am Holstenplatz wohnt. Er gab an, die Wohnung aufgrund eines Wasserschadens im Gebäude überprüfen zu müssen.

Elmshorn: Falscher Monteur bestiehlt Frau (89) – Polizei warnt

Da die Rentnerin dem Mann zunächst keinen Zutritt gewähren wollte, drohte er ihr an, dass sie für die möglichen Schäden selber aufkommen müsse. Daraufhin gab die Elmshornerin nach.

Während der falsche Monteur der Seniorin ein angebliches Messgerät in die Hand drückte und sie die Heizkörper im Badezimmer „überprüfen“ ließ, betrat er selbst das Schlafzimmer – angeblich um dort den Druck der Heizungsanlage zu messen.

Elmshorn: Falscher Monteur geht – und auch der Schmuck des Opfers ist weg

Nachdem der Mann kurz darauf die Wohnung verlassen hatte, bemerkte die Frau das Fehlen von mehreren Schmuckstücken aus dem Schlafzimmer.

Der Unbekannte hatte krauses Haar und sprach akzentfrei Deutsch. Er war mit dunklen Stiefeln, einem blau-weißen Strickpullover und einer dunklen Hose bekleidet.

Die Tat hat sich bereits am 26. April um 10.45 Uhr ereignet – also am vorigen Mittwoch. Die Kripo in Elmshorn sucht dennoch Zeugen, die den Täter im Umfeld des Holstenplatzes gesehen haben sowie Personen, bei denen der Mann möglicherweise ebenfalls geklingelt hat.

Elmshorn: Trickdiebstahl gehört zu den häufigsten Straftaten

Parallel dazu warnen die Beamten noch einmal eindringlich vor dieser Masche. Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der ältere Menschen betroffen sein können.

Die Täter nutzen dazu drei Vorgehensweise, um in die Wohnräume zu gelangen. Sie täuschen eine Notlage vor, behaupten in offizieller Funktion etwas überprüfen zu müssen oder geben vor, in einer persönlichen Beziehung zum Opfer zu stehen. Die Polizei rät zur Wachsamkeit und davon ab, Unbekannte in die eigene Wohnung zu lassen.