Uetersen. Nach der Schließung der Schlangenfarm der Firma Nordmark in Uetersen sollen die 600 Grubenottern umziehen und überwacht werden
Nachdem das Pharmaunternehmen Nordmark angekündigt hat, die hauseigene Schlangenfarm mit mehr als 600 giftigen Grubenottern in Uetersen zu schließen, ist der Verbleib der Tiere laut Firmenangaben geklärt. Ein Unternehmenssprecher sagte auf Abendblatt-Anfrage: „Die Schlangen werden an einen Betrieb übergeben, der seit vielen Jahren Erfahrungen mit Tierzucht, Tiertransport und Tierhandel hat.“ Zudem werde der bisherige Leiter der Uetersener Schlangenfarm „mehrfach im Jahr“ ein Monitoring zur Betreuungsqualität am neuen Standort vornehmen. Welches konkrete Unternehmen die Tiere übernimmt, teilte Nordmark nicht mir.
Wie berichtet, waren ernüchternde Studienergebnisse an Hörsturzpatienten ausschlaggebend für die Schließung der Schlangenfarm. In Uetersen wurde jahrelang der Wirkstoff Ancrod aus dem Toxikum der Grubenottern gewonnen – ein die Blutgerinnung hemmendes Molekül. Daran war die Hoffnung an ein neues Medikament geknüpft. Doch „bedauerlicherweise wurde klinisch keine signifikante Überlegenheit von Ancrod gegenüber dem Placebo bei Patienten mit Hörsturz festgestellt“, so ein Unternehmenssprecher.