Pinneberg. Die Aktivisten wollten den Kreis Pinneberg zum sicheren Hafen für Flüchtlinge machen. Keine Mehrheit im Kreistag.

Der Kreis Pinneberg wird kein sicherer Hafen für geflüchtete Menschen, die auf dem Weg nach Europa im Mittelmeer aus Seenot gerettet worden sind. Obwohl nur eine kleine Minderheit von AfD und KWGP diese politische und humanitäre Erklärung ablehnten, vermochten sich SPD, Grüne und Linke auf der einen sowie CDU und FDP auf der anderen Seite nach mehr als einstündiger Debatte im Kreistag nicht auf einen gemeinsamen Beschlussvorschlag zu einigen. So wurden beide Anträge mehrheitlich abgelehnt.

Enttäuscht zogen etwa 50 Aktivisten, die die Kreistagssitzung zum Teil in Schwimmwesten verfolgten, aus dem Pinneberger Rathaus wieder ab. Unter ihnen war Nasmi Saeha, der 2016 mit seiner Frau und drei minderjährigen Kindern aus dem kriegsgeschüttelten Syrien nach Pinneberg geflüchtet ist. „Zu Fuß über Griechenland sind wir hierhergekommen“, sagte er. Lucia Asmussen von der Initiative „Seebrücke – schafft sichere Häfen“ hatte zu Beginn der Sitzung Kreispräsident Helmut Ahrens 1573 Unterschriften von Bürgern aus der Region überreicht. Sie unterstützten die Initiative, der sich inzwischen viele Kommunen in Europa angeschlossen hätten, wie Marianne Kolter (Die Linke) sagte. 400 Menschen seien in diesem Jahr auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken. Doch die Befürworter im Kreistag fanden nicht zueinander.