Halstenbek/Pinneberg

Neuer Fahrradstraße fehlen die Schilder

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In Pinneberg stehen die Fahrradstraßen-Schilder schon, auf Halstenbeker Seite fehlen sie noch. 

In Pinneberg stehen die Fahrradstraßen-Schilder schon, auf Halstenbeker Seite fehlen sie noch. 

Foto: Sebastian Becht

Pinneberg und Halstenbek sperren auf einem Schleichweg den motorisierten Verkehr aus – jedenfalls in der Theorie.

Halstenbek/Pinneberg.  Nach jahrelanger, zäher Diskussion machen Halstenbek und Pinneberg gemeinsame Sache – und einen der beliebtesten Schleichwege zwischen beiden Kommunen dicht. Die Wegeverbindung Thesdorfer Weg (Halstenbek) und Halstenbeker Straße (Pinneberg) ist künftig als Fahrradstraße dem nicht motorisierten Verkehr vorbehalten.

Aktuell ergibt sich dort jedoch eine kuriose Situation. Auf Pinneberger Seite ist der etwa 300 Meter lange Abschnitt der Halstenbeker Straße bereits mit der entsprechenden Beschilderung für den motorisierten Verkehr gesperrt. Auf dem mit etwa 900 Meter längeren Abschnitt auf Halstenbeker Seite, der dort Thesdorfer Weg heißt, fehlen die Schilder noch.

Autofahrer, die sich vorschriftsmäßig verhalten und von der Halstenbeker Seite kommen, müssten also derzeit mit Erreichen der Stadtgrenze wenden und zurückfahren. Allerdings besteht auf der engen Straße keine Wendemöglichkeit, sodass der momentane Pinneberger Alleingang dem Ziel der Fahrradstraße eher zuwiderläuft. Wann die Halstenbeker mit den Schildern nachziehen, ist noch nicht klar. „Auf Pinneberger Seite stehen die Schilder tatsächlich schon. Bei uns läuft noch die Angebotsabfrage. Sobald das Angebot vorliegt, können wir den Auftrag erteilen“, teilt Bürgermeister Claudius von Rüden dazu auf Anfrage mit.

Fahrradstraße schon 2017 beschlossen

Das Thema Fahrradstraße an dieser Stelle – neu ist es nicht gerade. Schon im Januar 2015 beklagte die Halstenbeker SPD in einem Antrag, dass sich die Gemeinde seit vielen Jahren bemühe, eine sichere Radwegeverbindung von Halstenbek nach Pinneberg zu schaffen. „Die Umsetzung unseres Beschlusses auf Einrichtung einer Fahrradstraße scheiterte an der fehlenden Einwilligung der Stadt Pinneberg“, hieß es damals weiter.

Letztlich lenkten Pinnebergs Politiker jedoch ein. Und so beschloss der Halstenbeker Bauausschuss im November 2017 mit sechs Ja- bei vier Gegenstimmen, eine gemeinsame Konzeption mit der Nachbarstadt zur Ausweisung einer Fahrradstraße aufzustellen und diese der Verkehrsbehörde zur Genehmigung vorzulegen. „Der Kreis als Verkehrbehörde hat jetzt grünes Licht gegeben, sodass die Umsetzung erfolgen kann“, so Bürgermeister von Rüden weiter. Die Schilder sollen auf Halstenbeker Seite hinter der Zufahrt zur SVHR-Sportanlage sowie an der Ortsgrenze stehen. Auf Pinneberger Seite sind sie bereits hinter der Zufahrt zum Baumschulmuseum sowie an der Stadtgrenze platziert.

Außer den Radfahrern dürfen diese Wegeverbindung nur noch Anlieger sowie landwirtschaftlicher Verkehr nutzen. „Wesentlich ist, dass Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit gilt und dass Radfahrer abweichend vom Rechtsfahrgebot nebeneinander fahren dürfen“, sagt Pinnebergs Stadtsprecherin Maren Uschkurat. Sofern nötig, müsse der verbliebene Kraftfahrzeugverkehr die Geschwindigkeit verringern. Der Radverkehr dürfe weder gefährdet noch behindert werden, so Uschkurat weiter.

Kontrollen sind (vorerst) nicht geplant. „Wenn wir später Hinweise auf einen Missbrauch bekommen, werden wir uns das überlegen“, sagt Bürgermeister von Rüden. Dafür sei dann allerdings die Polizei zuständig, da die Gemeinde nur den ruhenden Verkehr kontrollieren könne. Von Rüden hofft auf eine Bewusstseinsänderung der Autofahrer. „Auf dieser Straße muss man nicht mit dem Auto fahren. Es handelt sich nicht um eine Hauptverkehrsroute, die wir sperren. Es gibt ganz andere Verbindungen von Halstenbek nach Pinneberg.“

( kol )

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