Spätestens ab April ist viel los im Garten. Was Hobbygärtner nun beachten sollten

Handschuhe an, Gummistiefel an die Füße und raus in den Garten! Auf den Hobbygärtner warten jetzt zahlreiche Aufgaben. Dieses Jahr ist dabei vieles angenehmer: Der Winter hat sich früher als in vergangenen Jahren verabschiedet, und entsprechend treibt und blüht es im Garten vielerorts in voller Pracht.

Schneeglöckchen und Krokusse haben dabei bereits ausgeblüht. Schon bald folgt dann auch das Ende von Narzissen und Tulpen. „Düngen sollte man sie erst, wenn sie Laub haben und nicht, wenn sie blühen“, rät Gartenzeit-Experte Florian Neumann von Neumanns Gartenwelt in Tornesch für die Pflege der Mehrjährigen. So könnten sie Nährstoffe für das folgende Jahr in ihrer Knolle anreichern. Wem der Standort der frühblühenden Blumen nicht gefallen hat, sollte sie umsetzen – und das darf der Hobbygärtner schon direkt nach der Blüte machen. Denn dann können sie bereits am neuen Standort Kraft tanken.

Auch die Forsythien-Blüte ist im Gange. Die Sträucher können im April zurückgeschnitten werden, wobei Neumann eher zu einem Auslichten als zu einem echten Rückschnitt rät. Wer es noch nicht getan habe, könne sich auch seinen Rosen widmen, wobei der Experte einen „vernünftigen Rückschnitt“ bei Beet- und Edelrosen empfiehlt, bei Strauch- und Kletterrosen reiche es, sie in Form zu bringen.

Für viele Hobbygärtner bedeuten die kommenden Wochen auch die Pflanzzeit, wobei diese sich für wurzelnackte Ware bereits dem Ende zuneigt, wie Neumann erklärt. „Da gibt es häufig eine Diskrepanz zwischen Verfügbarkeit und Verlangen der Kunden.“

Die Saison laufe von September bis April, die Nachfrage hingegen sei jetzt besonders hoch. Einige Sorten seien bereits vergriffen, schließlich konnte man die Pflanzen schon an den vielen zurückliegenden frostfreien Tagen setzen. Containerware ist dagegen wie üblich weiter erhältlich. „Alles, was im Topf gewachsen ist, hat eine längere Pflanzzeit“, sagt Neumann. Er empfiehlt trotz des zurückliegenden milden Winters und der entsprechenden Entwicklung der Natur jetzt auf zur Jahreszeit passende Pflanzen zu setzen, Hornveilchen und Stiefmütterchen stehen damit hoch im Kurs.

Gesät werden jetzt ebenfalls die ersten Pflanzen. Auch wenn es noch mal Frost gebe, mache man damit nichts falsch, sagt Neumann. Experten raten allerdings, nicht für alle Gemüsearten Samentütchen zu kaufen. Während man von Möhren und Radieschen viel aussäen könne, wäre ein ganzes Beet voller Tomatenpflanzen für eine durchschnittliche Familie zu viel. Setzlinge, die im Gewächshaus gediehen sind, sollten hingegen noch nicht ins Beet. „Sie sollten zunächst vorsichtig abgehärtet werden“, rät Neumann. Die Töpfe am Tag ins Freie zu stellen und abends hereinzuholen, ist eine Möglichkeit. Wer ein Gewächshaus besitzt, kann die Temperatur darin tagsüber an die Außenverhältnisse anpassen.

Auch die Rasenpflege steht in diesen Tagen auf dem Programm. Von nun an muss regelmäßig gemäht werden. Vertikutieren sei nicht jedes Jahr erforderlich, meint Neumann. Es sei denn, es gebe stark vermooste Flächen im Garten. „Dann bietet sich das Vertikutieren an, wenn der Boden nicht zu feucht ist“, sagt Neumann. Anschließend gehe es darum, dafür zu sorgen, dass der Rasen auch entsprechend dicht nachwachse. Dazu gehöre neben dem Nachsäen und dem späteren Mähen auch eine entsprechende Ernährung der Pflanzen, sprich regelmäßiges Düngen.

Hobbygärtner müssen in Deutschland noch bis Mitte Mai mit Spätfrösten rechnen. Nach den sogenannten Eisheiligen (11. bis 15. Mai) ist diese Gefahr in der Regel gebannt. Aber bereits im April kann es tagsüber schon sehr warm draußen sein. Experten raten, frostempfindliche Pflanzen im Kübel am Tag schon mal aus dem Winterlager zu holen. So genießen sie die Wärme und den Sonnenschein und härten sich ab. Ist nachts harter Frost angesagt, kommen sie wieder zurück ins Haus. Diese Mühe ist schließlich besser, als zu riskieren, dass die Pflanzen Frostschäden erleiden. Sind nachts nicht weniger als zwei oder drei Grad angesagt, können die Pflanzen auch gut draußen stehen bleiben. Die Alternative ist, die Kübel bei angesagten Minusgraden nachts zumindest an eine Hauswand zu rücken. Hier ist es grundsätzlich wärmer als an freien Flächen, wo Wind und Frost durchziehen können.