Die Verwaltungsgemeinschaft der drei Kommunen Quickborn, Hasloh und Bönningstedt funktioniert ausgezeichnet und nützt allen Bürgern.

Quickborn/Hasloh/Bönningstedt. Die Verwaltungsgemeinschaft der drei Kommunen Quickborn, Hasloh und Bönningstedt funktioniert ausgezeichnet und nützt allen Bürgern. Dieses positive Fazit der ersten 100 Tage ihrer Kooperation zogen jetzt die Bürgermeister Thomas Köppl (Quickborn), Peter Liske (Bönningstedt) und Bernhard Brummund (Hasloh). Alle drei würden es wieder machen, betonten sie. "Die Entscheidung war richtig." Nicht nur das. Liske und Brummund bedauerten, nicht schon 2007 Quickborn mit der Verwaltung ihrer Gemeinden betraut zu haben. "Dann hätten wir uns die Gründung des Amtes Pinnau und eine Million Euro an zu viel gezahlter Amtsumlage gespart", sagt Liske.

Zum 1. Januar 2013 sind Hasloh und Quickborn aus dem Amt Pinnau ausgeschieden und nun amtsfreie Gemeinden. "Einige kritische Stimmen in Hasloh befürchteten, wir verlören dadurch unsere Eigenständigkeit", sagt Brummund. "Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben sogar unsere Kompetenzen erweitert." So sei nicht mehr der Amtsvorsteher für das Ordnungsrecht in beiden Gemeinden zuständig, sondern der jeweilige Bürgermeister.

Die Verwaltungsleistung kostet Bönningstedt 530.000 und Hasloh knapp 400.000 Euro. Das ist jeweils weniger als beide zuvor an Amtsumlage zahlten. Quickborn hat mit dieser Verwaltungsgemeinschaft seine Zuständigkeit auf 28.500 Einwohner ausgeweitet, ein gutes Drittel mehr als vorher.

Ganz ohne Reibungsverluste und erheblichen Arbeitseinsatz seiner Mitarbeiter sei diese zusätzliche Aufgabe nicht gemeistert worden, gibt Köppl zu. 500 Umzugskartons voller Akten mussten von Rellingen ins Quickborner Rathaus geschafft, dort gesichtet und einsortiert werden. Zudem galt es, mehr als 10.000 Melde- und Steuersätze in unterschiedliche EDV-Systeme zu integrieren. "Das waren anstrengende drei Monate für meine Mitarbeiter", sagt Köppl. Zudem waren 17 neue Mitarbeiter in die Stadtverwaltung zu integrieren, die mit dem Ausscheiden der Gemeinden ebenfalls nach Quickborn wechselten. "Unter dem Strich hat das alles sehr gut funktioniert."

Eine Aussage, die die Quickborner Personalratsvorsitzende Maren Rusch bestätigt. "Dieser Prozess muss sich einspielen. Aber mir sind keine Klagen der Kollegen bekannt." Ganz besonders sind die Vertreter aus Hasloh und Bönningstedt davon angetan, dass ihre Gemeindebüros jetzt ständig besetzt sind.

In der Bönningstedter Außenstelle arbeiten zwei Mitarbeiter gleichzeitig. In Hasloh war in der Vergangenheit immer wieder das Dörphus wegen Krankheit geschlossen, erinnert sich Brummund. Durch Rotation in der Quickborner Verwaltung sei dies nun ausgeschlossen. "An diese Kontinuität müssen sich unsere Bürger erst noch gewöhnen." Sehr gut komme im Dorf auch an, dass am Wochenende Dinge im Quickborner Rathaus erledigt werden können, das jeden Sonnabendvormittag geöffnet ist.

Auch die Betreuung der Kommunalpolitiker im Quickborner Rathaus sei hervorragend und kein Vergleich zu vorher, betonen Liske und Brummund. So haben sie mit Michael Görres, dem früheren Leitenden Verwaltungsbeamten des Amtes Bönningstedt, einen Ansprechpartner, der ihre Belange und Interessen aus dem Effeff kennt. Auch alle anderen Mitarbeiter zeigten großes Interesse, sich auf die Befindlichkeiten der Gemeinden einzustellen, sagt Liske. "Die sagen uns nicht, was wir tun sollen, sondern fragen uns, was sie tun sollen. Da wird nichts übergebügelt."

Köppl hält die Verwaltungsgemeinschaft sogar für "ein Modell mit großer Zukunft". Es könnte irgendwann opportun sein, dass sich andere Gemeinden dieser Kooperation anschlössen.