Der 12.12.12 ist für viele Paare ein begehrtes Hochzeits-Datum. Auch Maike Groth und Peter Lüders trauen sich in Halstenbek.

Halstenbek . Peter Lüders war furchtbar aufgeregt, als er seiner Freundin vor knapp vier Monaten einen Heiratsantrag machte. Zu ihrem 40. Geburtstag schenkte er ihr 40 rote Rosen. Während er nach Luft schnappte und immer wieder zur alles entscheidenden Frage ansetzte, wunderte sich die Angebetete über seine Atemnot und versuchte die Situation zu überbrücken.

"Sie hat mir die ganze Zeit dazwischen gequatscht", sagt Peter Lüders. "Ich habe mich gewundert, was denn mit ihm los ist", verteidigt sich Maike Groth. "Nach mehrmaligem Luftholen hat er dann gefragt, ob ich seine Frau werden will." Maike Groth, die nie heiraten wollte, sagte sofort "Ja". Morgen besiegeln die beiden ihren Bund fürs Leben, so wie viele Paare im Kreis Pinneberg. Der Termin 12.12.12 ist begehrt. Die dreifache Schnapszahl ist auch vorerst die letzte ihrer Art.

Warum Maike Groth und Peter Lüders, die über eine Internetplattform in Kontakt kamen, sich beim Kaffee in der Schanze kennen und beim gemeinsamen Kochen lieben lernten, ausgerechnet an diesem Datum heiraten möchten? "Das Datum 12.12.12. kann ich mir wenigstens merken", sagt der 38 Jahre alte EDV-Spezialist. Er hatte den 12. Dezember 2012 vorgeschlagen. Maike Groth fand es gut. Im August sicherten sich die beiden beim Halstenbeker Standesamt den Termin.

Um 11 Uhr beginnt am Mittwoch ihre Trauung in der weißen Villa. Maike Groth trägt ein weißes langes Brautkleid. Ihr Peter wird ihr einen goldenen Ring an den Finger stecken, den sie zusammen in einem Goldschmiedkursus selbst hergestellt haben. "In Liebe" ist dort eingraviert, genauso wie Peters Unterschrift und der Hochzeitstermin. Etwa 45 Gäste werden dabei sein. Auf eine kirchliche Trauung verzichten die beiden.

"Deshalb wollten wir eine schöne standesamtliche Trauung", sagt Groth. Auf Halstenbek sind sie gekommen, weil die Braut hier aufgewachsen ist. Zudem leben ihre Eltern in der Baumschulgemeinde und Groth hat hier ihren Zweitwohnsitz. Seit kurzem lebt sie mit ihrem Peter in Hamburg. Sie sind zusammengezogen. Die Liebe ist also noch relativ frisch.

Am 13. März 2011 trafen sich Maike Groth und Peter Lüders zum ersten Mal. Liebe auf den ersten Blick war es für beide nicht. Er fand sie etwas schrullig, weil sie so viele Kurse an der Volkshochschule besuchte. Sie schreckte davor zurück, dass er gerade erst eine lange Beziehung beendet hatte. Heute gehen sie zusammen zur Volkshochschule, töpfern und kochen dort gemeinsam. Sie sei die erste gewesen, bei der er ans Heiraten gedacht hat. "Jetzt habe ich sie gefunden, dann muss ich sie auch gleich verhaften", erklärt Peter Lüders den schnellen Heiratsantrag. "Ich konnte bei einem so tollen Antrag und einem so tollen Mann einfach nicht Nein sagen", erklärt die angehende Lehrerin ihren Kurswechsel in Sachen Heiraten.

In den vergangenen Wochen haben die beiden ziemlich viel organisiert. Aus Kostengründen haben sie sich keine professionelle Hilfe dazugeholt. "Ich weiß jetzt, warum es den Beruf Hochzeitsplaner gibt", sagt Peter Lüders. Viele kleine Pannen, wie zum Beispiel, dass die falschen Schuhe zum Brautkleid geliefert wurden, haben sie bewältigt und auch das Problem Nachname wurde geklärt. Er nimmt ihren Namen an. "Peter ist eben ein moderner Mann. Dafür liebe ich ihn", sagt Maike Groth.