Jugendliche nutzen einen Graffiti-Workshop, um das Juba 23 in der Grund- und Gemeinschaftsschule Halstenbek aufzupolieren.

Halstenbek. In allen Farben des Regenbogens leuchten seit Freitag die Wände des Juba 23. Die Ferien haben die Jugendpfleger Freimut Falk und Jessica Wisch für ein ganz besonderes Projekt genutzt. Mit Kunst aus der Dose haben Jugendliche die neuen Räume des Jugendzentrums in der Grund- und Gemeinschaftsschule verziert.

Organisiert hat den dreitägigen Workshop der angehende Erzieher Patrick Kaßner aus Schenefeld, der gerade ein Praktikum im Juba 23 absolviert. Voraussetzung war, ein Sprayerteam zu finden und die Jugendlichen in die Gestaltung einzubinden. Zwei Künstler aus Hamburg zeigten Lotta, Christian und den anderen, was sie beachten müssen, bevor sie lossprühen. Zuerst wurde gezeichnet, erst dann kamen Dosen zum Einsatz. "Auf den richtigen Abstand zur Wand kommt es an", sagt Lotta, "sonst verläuft die Farbe." Andy Timm sprüht selbst seit 1988 und gibt seit mehr als 15 Jahren immer wieder Graffiti-Workshops. Unter anderem im Stadion des HSV kann man seine Bilder bewundern. Die Arbeit mit Jugendlichen macht ihm Spaß. So könne er sein Wissen weitergeben. An neugierigen Mädchen und Jungen hat es jedenfalls nicht gemangelt.

"Wir haben im Internet ein bisschen Werbung gemacht und vor allem nachdem wir ein paar Bilder hochgeladen hatten, war die Resonanz gut", sagt Jessica Wisch. Die Verschönerungsaktion wurde möglich durch eine Spende. "Wir wollten etwas mit dem Jugendzentrum machen. Schnell war klar, dass Farbe auf die Wände soll", sagt Philipp Kohlhoff vom Autohaus Meyer & Olde.

Auch wenn die Farbe in der Grund- und Gemeinschaftsschule noch nicht mal trocken ist, wird sie nicht mehr lange die modernste Schule sein.

In der kommenden Woche müssen die Gemeindevertreter entscheiden, ob das größte Schulbauprojekt in der Geschichte der Gemeinde Halstenbek in Form einer öffentlich-privaten-Partnerschaft (ÖPP) realisiert werden soll. Zum geplanten Neubau des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums müssen noch einige Fragen, zum Beispiel, wie das neue Schulgebäude geplant, gebaut und betrieben werden soll, geklärt werden.

Bürgermeisterin Linda-Hoß-Rickmann gilt, mit Verweis auf die Wirtschaftlichkeit, als Befürworterin einer ÖPP-Lösung. Sie will Skeptiker jetzt mit einer Transparenz-Offensive überzeugen. Dafür gibt die Gemeinde auf ihrer Internetseite detailliert Einblick in die Projektverträge zum Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule, die als ÖPP-Projekt entstand. Wer möchte, kann Einblick nehmen und erhält außer der Auskunft über die Kosten und beteiligte Unternehmen auch Antworten auf generelle Fragen. Zum Beispiel auf die, was passiert, wenn der private Partner in der 25 Jahre dauernden Vertragslaufzeit durch eine Insolvenz ausscheidet. Egal, für welche Variante sich die Gemeindevertreter entscheiden, für das Wolfgang-Borchert-Gymnasium muss eine Lösung her. Die in den 70er-Jahren gebaute Schule ist massiv schadstoffbelastet. Platz für den Neubau findet sich auf dem großzügig bemessenen Grundstück der Schule.