2800 Teilnehmer jeder Altersklasse sind auf verschiedenen Strecken dabei. Hunderte Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

Elmshorn. "Ich würde am liebsten in die Luft abheben vor Aufregung", sagt die zehnjährige Sophia aus Elmshorn. Sie macht gemeinsam mit ihrer Freundin Allegra-Marie beim 1500 Meter-Lauf des 12. Elmshorner Stadtlaufs mit. "Allegra war schon vor zwei Jahren dabei und hat mich angesteckt mit dem Lauffieber, aber ich will auf keinen Fall als Letzte ins Ziel rennen", sagt Marie. Zehn lange Minuten müssen die Mädchen noch auf den Startschuss warten lassen, beide dehnen noch einmal fachmännisch ihre Beinmuskulatur.

2800 Menschen haben sich beim Elmshorner Stadtlauf angemeldet, um ihre Lauffitness auf unterschiedlich langen Distanzen durch die Innenstadt unter Beweis zu stellen. "Wir veranstalten einen Lauf für jeden", sagt Mitorganisator Siegfried Konjack von der LG Elmshorn. Um fünf Uhr ist er am Morgen schon aufgestanden, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. "Bei uns laufen Putzfrauen und Banker bis zu 80 Jahren, es ist eine Breitensportveranstaltung", sagt Konjack.

Wählen können die Laufbegeisterten zwischen der 5000-Meter-Strecke und der 10 000-Meter-Distanz. Zudem gibt es eine fünf Kilometer lange Nordic-Walking-Strecke, eine 1500-Meter-Strecke für die Jahrgänge 1997 bis 2004 und einen 600-Meter-Lauf für die jüngsten Teilnehmer ab Jahrgang 2004.

Am Zieleinlauf sortieren die Helfer von der LG Elmshorn bereits die Medaillen. "Wenn nachher 100 Läufer auf einmal ins Ziel kommen, wird es ganz schön stressig", sagt Ulf Beckmann. Er selbst misst sich lieber im Drei- und Weitsprung, hilft aber gern mit bei der Laufveranstaltung. "Wir sind acht Helfer an der Medaillen-Ausgabe, da brauchen wir wirklich jede Hand", sagt auch Bernhard Taut, der die ersten drei Jahre selbst mit gelaufen ist.

Auch politische Prominenz ist mit am Start. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ole Schröder aus Rellingen ist nach seinem Lauf über 10 000 Meter begeistert. "Der Stadtlauf ist super organisiert und die Stimmung ist irre." Nur eine kleine Enttäuschung trübt seinen Tag. "Eigentlich wollte ich unter 41 Minuten bleiben, das Ziel habe ich leider nicht ganz erreicht. Ich hätte wohl mehr trainieren sollen, aber dazu hat mir im vergangenen Jahr einfach die Zeit gefehlt", sagt Schröder. Sein Bundestagskollege Ernst Dieter Rossmann (SPD) aus Elmshorn läuft immerhin die fünf Kilometer mit.

Kleinere Wehwehchen und größere Verletzungen betreuen die Mitarbeiter vom DRK, THW und dem DLRG. "Am häufigsten behandeln wir hier Blasen und Zerrungen. Die kleineren Teilnehmer fallen während des Laufens nicht selten hin, und wir verarzten viele Schürfwunden in unserem Zelt." Unter den Erwachsenen gab es mehrere Fälle von Kreislaufzusammenbrüchen. "Zwar ist das Wetter heute angenehm kühl, viele überschätzen aber ihre eigene Leistungsfähigkeit, beginnen zu spät mit dem Training und überfordern ihren Körper damit maßlos", sagt Benjamin Koschnick vom DRK Elmshorn.

Für das Wohl der Teilnehmer sorgen auch Hildegard Kadel und Ursula Junge. Sie sind seit 6.30 Uhr auf den Beinen und schnippeln 30 Kilogramm Äpfel und Bananen für die ausgepowerten Teilnehmer. "Ich bin seit dem ersten Lauf vor zwölf Jahren jedes Jahr wieder mit dabei. Es ist ein tolles Gefühl, den Läufern nach Zieleinlauf etwas Gutes zu tun", sagt Hildegard Kadel.

"Ohne all die tatkräftige Unterstützung und die erstklassige Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen könnte diese Veranstaltung niemals stattfinden", sagt Siegfried Konjack.

Schließlich stehen die Gewinner des 12. Elmshorner Stadtlaufes fest. Über 5000 Meter siegt unter den männlichen Teilnehmer Karsten Meier von der LG Braunschweig mit einer Zeit von 15:37 Minuten. Camille Dietzel von der SG Wasserratten Norderstedt ist die Erste unter den Frauen, die nach 19:02 Minuten die Ziellinie passiert. Beim 10 000 Meter Lauf siegt Leif Schröder-Grönevelt von der SG Kronshagen/Kieler TB unter den Männern mit einer Zeit von 32:33 Minuten. Bei den Frauen siegt die 18 Jahre alte Segebergerin Maya Rehberg vom SC Rönnau 74. Sie rennt nach 36:01 Minuten ins Ziel.

Die Freundinnen Sophia und Allegra-Marie kommen im vorderen Mittelfeld ihres 1500 Meter-Laufes über die Ziellinie gelaufen und strahlen über das ganze Gesicht. "Das war überhaupt nicht schlimm, nächstes Mal sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei", sagt Sophia.