Gestern Morgen haben viele Menschen vergeblich auf ihren Bus gewartet. Die Fahrzeuge standen still, weil die Fahrer es so wollten. Sie haben nämlich gestreikt.

Verantwortlich dafür war die Gewerkschaft Ver.di. In ihr haben sich viele Arbeiter in unterschiedlichen Berufen zusammengeschlossen, unter anderem auch die Busfahrer. Eine Gewerkschaft funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Ein Chef lässt sich eher überzeugen, wenn viele Leute eine Forderung stellen, als wenn das nur einer tut. Einem einzelnen könnte er kündigen. Aber wenn alle zusammen etwas fordern, müsste er alle rauswerfen - und stünde dann allein mit der ganzen Arbeit da. Die Busfahrer fühlen sich für das, was sie leisten, unterbezahlt. Schließlich müssen sie riesige Busse unfallfrei von A nach B fahren - und sie tragen die Verantwortung dafür, dass die Fahrgäste sicher ankommen. Weil ihre Chefs bisher auf die Forderung nach mehr Geld nicht reagiert haben, sind die Busfahrer nicht gefahren. Wenn sich jemand weigert, seine Arbeit zu tun, dann nennt man das Streik. Es gibt Warnstreiks, die sind zeitlich befristet. Und es gibt einen unbefristeten Streik. Der dauert so lange, bis sich beide Seiten einigen.