Meike Oltmanns-Hase und Alexander Kroh treten zur Bürgermeisterwahl in Pinneberg an. Die Wahl findet am 11. November statt.

Pinneberg. Das Kandidatenkarussell für die Pinneberger Bürgermeisterwahl dreht sich immer schneller. Jetzt sind mit der Rechtsanwältin Meike Oltmanns-Hase, 44, und dem Frührentner Alexander Kroh, 47, zwei weitere Bewerber aufgesprungen.

Die Juristin (verheiratet, zwei Töchter) lebt seit 2000 in Pinneberg und ist über ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Sprachrohr der Bürgerinitiative Bieneh vielen Bürgern bekannt. "Ich könnte mir vorstellen, mit der Unterstützung von allen Parteien anzutreten. Ich weiß aber, dass das nicht sonderlich realistisch ist", sagt die 44-Jährige. Sie sei von Birgit Klampe (FDP) gefragt worden, ob eine Kandidatur für sie in Frage komme. "Ich habe erst einmal geschluckt. Aber nachdem mein Mann gesagt hat, dass er im Fall meiner Wahl Zuhause bleibt und unsere zweijährige Tochter betreut, stehe ich nun bereit."

Am Dienstagabend hat sich Oltmanns-Hase mit FDP, GAL und Bürgernahen getroffen, gestern dann mit Vertretern von SPD und CDU telefoniert. "Wenn eine oder mehrere Parteien mich unterstützen wollen, nehme ich das gerne an. Ich werde aber so oder so die erforderlichen 175 Unterstützungsunterschriften sammeln." Die 44-Jährige ist seit einem Jahr Mitglied der GAL, "aber nur zahlend, nicht aktiv".

Oltmanns-Hase hat bis vor kurzem als Anwältin für Vodafone gearbeitet, betreut aktuell ihre Tochter. "Ehrlich, fair und offen, das sind meine Grundeinstellungen. Ich kann mit Menschen umgehen und die können sich darauf verlassen, dass ich mich an Absprachen halte." Sie wolle im Fall ihrer Wahl mit allen Parteien fair und transparent zusammenarbeiten. Einen Masterplan für Pinneberg hat die 44-Jährige nicht - ebenso wenig wie ein Wahlkampfkonzept. "Das ist noch alles viel zu frisch."

Ganz frisch hatte Alexander Kroh mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen, als der 47-Jährige einen Anruf aus dem Rathaus erhielt, die Wahlunterlagen würden einen formalen Fehler enthalten, er solle sich bitte die neuen abholen. Der Vorsitzende des Pinneberger Motorbootclubs nimmt es gelassen. Er ist sich sicher, dass er die 175 Unterschriften von Wahlberechtigten locker zusammen bekommt: "Ich kenne in Pinneberg Gott und die Welt."

Der gelernte Kaufmännische Angestellte ist aufgrund eines Knochenleidens Frührentner. "Im Kopf bin ich aber fit", sagt Alexander Kroh. Der gebürtige Hamburger lebt seit Jahren in Pinneberg und war in der letzten Zeit mit den politischen Entscheidungen gar nicht zufrieden. "Wir müssen vielmehr Wirtschaft hier ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen", sagt er. Das Gelände der ehemaligen Eggerstedt-Kaserne wäre seiner Meinung nach ein geeigneter Platz, Gewerbe und umweltfreundliche Industrie anzusiedeln. Er hat sich das Areal angesehen: "Da wäre auch noch genügend Platz für Kitas und sozialen Wohnungsbau. Vielleicht könnte man dort auch noch Schrebergärten anlegen", sagt Alexander Kroh. Zudem würde für die Jugendlichen in der Kreisstadt zu wenig getan, seit der Bauspielplatz geschlossen wurde.

Alexander Kroh gehört keiner Partei an. Sein Vater Karl saß für die Sozialdemokraten im Kreistag. Ebenfalls parteilos ist Traudchen Perrefort. Die Fachbereichsleiterin für Kultur, Sport und Jugend sowie Schulen und Kindergärten tritt ebenfalls am 11. November zur Bürgermeisterwahl an. Interesse hat Sönke P. Hansen, 60, Geschäftsführer des VfL Pinneberg, bekundet.