Alle Stahlbetonteile sind in Position gebracht. In Kürze wird die Brücke das erste Mal aufgeklappt. Der Verkehr fließt ab Sommer 2013.

Elmshorn. Die Elmshorner Hafenspange hat ihr endgültiges Gesicht bekommen. Am Dienstag hob ein Kran den Waagebalken und die Zugstangen an ihre endgültigen Positionen. Die Elemente wiegen rund 40 Tonnen und sind die letzten Brückenteile, die noch zu montieren waren.

Bereits Anfang Juni hatte ein 500-Tonnen-Kran die acht Elemente, die die eigentliche Brücke bilden, punktgenau eingefügt. Sie sind 19 Meter lang, vier Meter breit und bis zu 28 Tonnen schwer und waren bereits im April auf der Baustelle eingetroffen. Der nördliche, feste Teil der Brücke kam zuerst an die Reihe. Der südliche Teil, der hochgeklappt werden kann, folgte als zweites. Später wurden auch die beiden Pylone in Position gehievt.

Derzeit ist noch ein kleinerer Kran auf der Baustelle aktiv. Er lastet auf den Pylonen größere Stahlplatten auf, die als Gegengewichte für das Heben und Senken des klappbaren Teiles dienen werden. Insgesamt werden diese Gewichte etwa 100 Tonnen wiegen. "Voraussichtlich in der nächsten Woche wird auch dieser Teil abgeschlossen sein", erläutert Ingo Brüss, der zuständige "Brückenbauer" im Rathaus. Dann würden nahtlos die Probeläufe für das Auf- und Zuklappen der Brücke starten.

Laut dem Bauzeitplan muss der Klappmechanismus spätestens am 3. August funktionsfähig sein. Zu diesem Zeitpunkt endet die Sperrung der Krückau für den Schiffsverkehr. Diese gilt seit Anfang Mai für den Bereich des Bauwerkes, damit die Montage der Brückenteile erfolgen konnte. Wenn vom 24. bis zum 26. August das 32. Hafenfest stattfindet, wird die Brücke geöffnet sein, um den Schiffen das Ein- und Ausfahren in den Hafen zu ermöglichen.

Bis im Sommer 2013 das erste Auto die Hafenspange passiert, bleibt die Brücke aufgeklappt, damit die Schiffe die Stelle passieren können. Auch wenn die Brücke in Kürze funktionsfähig ist, müssen noch Restarbeiten erfolgen. "Die Arbeiter haben damit begonnen, das Brückengeländer zu montieren", sagt Brüss weiter. In den nächsten zwei Wochen werde auch der Fahrbahnbelag aufgebracht. Was noch bleibt, ist die Installation der Schranken.

Auch die Zubringerstraßen und die Rampen auf beiden Seiten warten noch auf ihre Vollendung. Auf der Nordseite wird ab nächsten Monat der Abschnitt des Wedenkamps zwischen Flamweg und Deichstraße vollendet. Dort war 2011 nur eine provisorische Fahrbahndecke aufgebracht worden.

Nachdem die Schwertransporte mit den Brückenelementen die Stelle passiert haben, wird die Fahrbahndecke noch einmal aufgearbeitet. Der Einmündungsbereich der Hafenspange auf der Südseite (Westerstraße bei den Stadtwerken), wo eine mit Ampeln versehene Kreuzung entsteht, wird erst 2013 vollendet. Dort soll auch der Geh- und Radweg in Teilen erneuert werden. Auf der Südseite soll zwischen Oktober und Dezember zudem eine Lärmschutzwand errichtet werden, die eine Häuserzeile an der Weberstraße vor dem Verkehrslärm schützen soll.

Die neue Verkehrsachse verbindet den Wedenkamp mit der Westerstraße und gilt als Schlüssel für die Neugestaltung der Innenstadt, weil sie die Verkehrsströme im Zentrum neu ordnet. Künftig muss sich der Verkehr aus und in Richtung Glückstadt nicht durch die Innenstadt quälen. Die Klappbrücke (38 Meter Länge) kostet 14,3 Millionen Euro. Auf die Stadt entfällt ein Anteil von 30 Prozent. Der Großteil der Zuschüsse kommt vom Land, weitere Mittel vom Projekt Stadtumbau West. Laut Prognose werden täglich 14 000 Autos die Verbindung nutzen. Im Sommer ist ein Klappvorgang pro Tag vorgesehen.