Straße, die auf der Südseite zur Brücke führt, muss verbreitert werden. Kosten trägt das Ingenieurbüro - und die Fertigstellung erfolgt planmäßig

Elmshorn. Eine Fehlplanung bei der Elmshorner Hafenspange hat im Rathaus für Aufregung gesorgt. So hat das beauftragte Ingenieurbüro Klütz und Collegen aus Bokel die Zufahrtsstraße zur Brücke auf der Südseite falsch berechnet. "Sie muss nun auf einer Länge von 65 Metern um bis zu 1,20 Meter verbreitert werden", erläutert Ingo Brüss, der zuständige Projektleiter im Rathaus.

Die Hafenspange, die als Klappbrücke über die Krückau führt und mit Kosten in Höhe von 14,3 Millionen Euro das größte Straßenbauprojekt der Stadt ist, soll im Mai 2013 für den Verkehr freigegeben werden. Das Bauwerk soll dazu dienen, die Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten und die Verkehrsströme in diesem Bereich komplett neu zu ordnen.

Die Fehlplanung hat keine Auswirkung auf die Terminplanung, gibt Brüss Entwarnung. Der Fehler ist so rechtzeitig aufgefallen, dass es nicht zu einer verzögerten Fertigstellung kommen wird. "Außerdem halten sich die entstehenden Kosten in einem vertretbaren Rahmen", berichtet Brüss. Er schätzt die Höhe des Schadens auf etwa 30 000 Euro. Das Ingenieurbüro hat die Verantwortung für den Fehler übernommen und wird die Kosten tragen.

Im ersten Entwurf von 2005 sollte die Zufahrt zur Brücke auf der Südseite relativ gerade erfolgen. Weil die dafür benötigten Grundstücke nicht gekauft werden konnten, musste die Fahrbahn verschwenkt werden. Bei der Umplanung ist dann laut Brüss der Fehler entstanden.

"Ich bin von mehreren Personen darauf angesprochen worden, ob die Fahrbahn in dem Kurvenbereich nicht zu eng ist, wenn sich größere Fahrzeuge begegnen", sagt der städtische Mitarbeiter. Daraufhin sei ein Test mit Baustellenfahrzeugen und eine Neuberechnung durch das Ingenieurbüro erfolgt. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass eine Nachbesserung erforderlich ist. "Zu unserem Glück ist die Asphaltdecke noch nicht aufgebracht", erläutert Brüss. Auch der Geh- und Radweg sei dort noch nicht gebaut worden. Es sei jedoch erforderlich, die bereits gesetzten Bordsteine rauszureißen und die vorhandenen Entwässerungskanäle zu verlegen.

Die Verbreiterung der Fahrbahn erfolgt auf der Westseite zum Gelände der Stadtwerke hin. "Zum Glück ist dort genügend Platz vorhanden", sagt Brüss. Ein Grünstreifen, der dort angelegt werden sollte, muss nun etwas schmaler ausfallen. Die Nachbesserung in diesem Bereich soll im Sommer 2012 erfolgen, wenn die Kanal- und Straßenbauarbeiten in die entscheidende Phase gehen. Bis dahin haben die Kanal- und Straßenbauer Pause.

Ab Juni werden dagegen die eigentlichen Brückenbauarbeiten fortgesetzt. Das Fundament für die beweglichen Teile der Klappbrücke auf der Südseite ist bereits fertiggestellt, die Spundwände für den Mittelpfeiler sind gerammt und die Dalben links und rechts der Fahrrinne - sie dienen als Leitwerk für die Boote sowie als Schiffsanleger - gesetzt. Jetzt wird das Brückenfundament am Nordufer gebaut. Es soll im Dezember dieses Jahres fertig sein, sodass Anfang 2012 mit dem eigentlichen Aufbau der Klappbrücke begonnen werden kann. Die Teile werden ab November von der Firma "Eifel Deutschland" in Hannover gefertigt und per Tieflader nach Elmshorn gebracht.

Ab heute kann der Straßenabschnitt des Wedenkamps zwischen der Einfahrt zu den Verbrauchermärkten (Deichstraße) und dem Sandberg endlich wieder für den Verkehr freigegeben werden. In diesem Bereich wurden neue Schmutz- und Regenwasserleitungen unterhalb der Fahrbahnmitte verlegt. Die Maßnahme sollte eigentlich bereits Anfang Dezember abgeschlossen sein. Aufgrund des harten Winters mussten die Arbeiten jedoch längere Zeit unterbrochen werden. Während die Fahrbahn jetzt fertiggestellt ist, müssen im Bereich der Geh- und Radwege noch Restarbeiten erfolgen. Sie werden etwa noch drei Wochen in Anspruch nehmen.

Ab dem 26. April beginnt nun der vierte Bauabschnitt (siehe Bericht rechts), für den erneut Sperrungen und Umleitungen erforderlich werden. Diese Maßnahme sollte eigentlich im Dezember starten und fiel ebenfalls der Witterung zum Opfer.