Alle Jahre wieder: Der Kabarettist Hans Scheibner gastiert mit seinem Satire-Klassiker “Wer nimmt Oma?“ in der Elmshorner Dittchenbühne.

Elmshorn. Was Bach-Liebhabern ihr Weihnachtsoratorium, das ist Hans Scheibners Satireprogramm "Wer nimmt Oma?" für die eingefleischten Freunde gepflegter Spitzzüngigkeit - ein unverzichtbares Ritual vor dem großen Fest. Das gilt nicht zuletzt für die Fans der Hamburger Spottdrossel im Kreis Pinneberg. Hier, zumindest in der Elmshorner Dittchenbühne und im Schenefelder Jugend- und Kommunikationszentrum (Juks), begeistert Scheibner als Stammgast Jahr für Jahr ein treues Publikum.

Am Montag, 12. Dezember, gastiert er gemeinsam mit seiner Frau und langjährigen Bühnenpartnerin Petra Verena Milchert-Scheibner mit dem regelmäßig aktualisierten Klassiker um die listige Oma Beerbaum, die Weihnachten vor ihrer Familie nach Mallorca flieht, von 20 Uhr an in der Dittchenbühne, Hermann-Sudermann-Allee 50.

Scheibner und sein Ensemble, darunter die beiden Töchter Gesa und Raffaela, reichern das Kultstück um lebensechte Geschichten wie die Blamage mit der Goldenen Badewanne oder den Nähkastenengel sowie Weihnachtssatiren und -lieder wie etwa "Schrecklich gemütliche Weihnachten" an. Restkarten zu jeweils 22 Euro gibt es direkt bei der Dittchenbühne unter der Telefonnummer 04121/897 10.

Scheibner, 2010 vom Hamburger Senat mit der Biermann-Ratjen-Medaille ausgezeichnet, hat sich in vier Jahrzehnten auf der Bühne mit vielen politischen Lagern angelegt. Mit seinem Auftritt in der NDR-Talkshow am 1. November 1985 schrieb der heute 75-jährige Kabarettist und Schriftsteller Fernsehgeschichte: In Abwandlung eines Tucholsky-Zitats besang er deutsche Bundeswehrsoldaten als potenzielle Mörder. Der Eklat kostete ihn zeitweise seine TV-Karriere: Die ARD setzte seine Satiresendung "...scheibnerweise" ab. Erst 1991, nachdem sich die Aufregung gelegt und der Bundesgerichtshof dem Kabarettisten bescheinigt hatte, das Zitat sei vom Gebot der Meinungsfreiheit gedeckt, ließen die Programmdirektoren Scheibner wieder vor die Kameras - mit der Fünf-Minuten-Satire "Fünf vor Talk" auf N3.

Mit der ihm grundsätzlich näher stehenden politischen Linken verdarb er es sich ebenfalls, indem er den Marxismus der DDR kritisierte. Zu den Gassenhauern aus seiner Feder gehören auch die Lieder "Das macht doch nichts, das merkt doch keiner" und der deutsche Text zu "Schmidtchen Schleicher".