Kreisstadt ohne Kreisverwaltung. Dieses Alleinstellungsmerkmal kann die Stadt Pinneberg nun für sich beanspruchen.

Auch wenn mit dem Straßenverkehrsamt, den sozialen Diensten, dem Fachdienst Jugend und den Schulpsychologinnen noch ein Teil der Verwaltung in Pinneberg geblieben ist: Das Gros der Kreisverwaltung arbeitet jetzt mit rund 500 Mitarbeitern in Elmshorn. Für manche Geschäftsleute der Pinneberger Innenstadt wird das sicherlich ein Verlust an Kaufkraft bedeuten.

Doch unter dem Strich sollten die Pinneberger diesem Umzug der Kreisverwaltung keine Träne nachweinen. Denn was sie hier an Verwaltungsleuten verlieren, werden sie schon bald an neuen Einwohnern zurückbekommen. Das alte Kreishaus soll noch in diesem Jahr an einen von zwei Investoren verkauft werden, kündigt Landrat Oliver Stolz an. Das 14 000 Quadratmeer große Filetstück mitten in der Stadt zwischen Drosteiwiese und Lindenstraße könnte bald zu einem großen neuen Wohn- und Geschäftsviertel ausgebaut werden. Das verspricht Neubürger und neue Arbeitsplätze, mehr Einnahmen aus Einkommens- und Gewerbesteuer. Von der Kreisverwaltung konnte sich der Pinneberger Stadtkämmerei nur eins versprechen: permanent steigende Abgaben für die Kreisumlage. Diese wird Pinneberg wie auch alle anderen Kommunen weiter zahlen müssen. Aber nun kann die Kreisstadt ihr citynahes Areal völlig neu planen. Der Kreisverwaltung sei Dank.