Zwei Lehrer der Pinneberger Brahms-Schule haben das Motivationsgeheimnis gelüftet und einen Ratgeber für Schüler herausgegeben

Pinneberg. Spannende Unterrichtsstunden, lebendige Schüler - auch während der Pubertät . Ein Wunschtraum? Nein. Maren Stolte, 36, und Sebastian Marcks, 33, beide Lehrer am Pinneberger Johannes-Brahms-Gymnasium, haben sich getraut, die herkömmlichen Wege für den Unterricht zu verlassen. Sie versuchen immer wieder, ihren Schülern Tipps und Tricks zu verraten, damit sie besser motiviert am Unterricht teilnehmen. Jetzt haben sie ihre Erkenntnisse zusammengetragen und in einer Buchreihe veröffentlicht. "Der kleine Lernbegleiter". Der erste Band ist frisch auf dem Buchmarkt eingetroffen - die beiden anderen folgen ab Herbst.

Maren Stolte hat sich während des Studiums und danach viel mit den Abläufen des Gehirns beschäftigt. "Ich habe dieses Wissen in den Unterricht eingebracht, viel probiert und altersgemäß angepasst", erzählt die Pädagogin, die auch im Lehrerfortbildungsinstitut arbeitet und im Hochbegabtenprogramm engagiert ist. Ihre Schüler sind begeistert. "Jetzt verstehe ich, wie das funktioniert", diesen Satz hat die Pädagogin mehr als einmal gehört.

Sebastian Marcks ist wie seine Kollegin Studienleiter im Fach Pädagogik am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein. An der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg unterrichtet er die Fächer Deutsch und Geschichte sowie in der Profiloberstufe Medienkunde, Projektmanagement, Kultur- und Medienmanagement. Zudem ist der frühere freiberufliche Journalist Leiter des Jugendprojekts Radio Pinneberg. Neben dem Schwerpunkt Medienpädagogik kümmert er sich besonders um selbst organisiertes und eigenverantwortliches Lernen, Projektunterricht sowie Zeit- und Selbstmanagement.

Auch Marcks hat im Unterricht erlebt, wie dankbar die Schüler die Lernhilfen aufnahmen. Wie seine Kollegin weiß er, dass es "wunderbare Materialsammlungen" gibt, um das Lernen zu lernen. Doch zumeist sind diese Bücher für Erwachsene geschrieben.

"Der kleine Lernbegleiter" ist dagegen in erster Linie für Kinder aufbereitet. Er liest sich mehr wie ein Roman. Hauptfigur ist das Gehirn. Es übernimmt unter dem Namen "Brummi" die Rolle des Erzählers und führt die Leser in die Welt unserer Schaltzentrale im gut geschützten Kopf ein - nie belehrend, sondern immer erklärend. Es schildert, wie wir für uns angenehme Dinge wie zum Beispiel das Schwimmen schnell lernen und Mühe haben, uns auf das zu konzentrieren, was wir nicht mögen - zum Beispiel Vokabeln lernen.

Die Bücher, von denen erst eins im Buchhandel zu erhalten ist, haben die beiden Lehrer selbstverständlich testen lassen. Die Zielgruppe ist mindestens zehn Jahre alt. "Aber auch die Älteren in der elften Klasse fanden das Buch klasse", berichtet die Lehrerin.

Sogar unter den Schülern der siebten und achten Klasse, die damit beschäftigt sind, sich selbst zu finden, "ging eine Tür auf", erzählt Maren Stolte. Die Jugendlichen konnten sich selbst in Frage stellen und lernten, ihre eigene Persönlichkeit zu akzeptieren.

Erstaunt stellten die beiden schreibenden Pädagogen fest, dass ihr Buch auch weit über den Schülerkreis hinaus wirkt. Die 83 Jahre alte Großmutter äußerte sich "begeistert" über die "interessanten Erkenntnisse", die sie beim Lesen gewonnen hatte. Und immer wieder hören sie den Satz: "Das war mir vorher gar nicht bewusst."

Wer ebenfalls das Motivationsgeheimnis lüften will, liest am besten ganz allein das Buch.

www.kleiner-lernbegleiter.de