Grundsteinlegung für das Johannis-Hospiz auf dem Klinik-Gelände

Elmshorn. Die finanzielle Trendwende bei den Regio-Kliniken ist erreicht. Und jetzt kann endlich ein Projekt realisiert werden, das zuletzt mehrfach zurückgestellt werden musste: der Neubau des Johannis-Hospiz. Gestern fand auf dem Elmshorner Klinikgelände an der Agnes-Karll-Allee die Grundsteinlegung für das 1,8 Millionen Euro teure Vorhaben statt. Bereits im Herbst soll das Haus, das todkranken Menschen ein würdiges Sterben ermöglicht, eingeweiht werden.

Michael Philippi, der Aufsichtsratsvorsitzender der Regio-Kliniken und gleichzeitig Vorstandschef beim Mehrheitseigentümer Sana ist, bezeichnete die Grundsteinlegung als "ein sichtbares positives Zeichen für den Aufbruch". Es sei quasi der Beginn einer neuen Zeitrechnung in dem Unternehmen. "Nach dem Einstieg der Sana Kliniken AG wurde im vorigen Jahr das Fundament gelegt, auf das wir jetzt den Grundstein für die neuen Regio-Kliniken setzen können", sagte Philippi.

Er betonte, dass die Klinikgesellschaft mit dem Neubau des Johannis-Hospiz ihre Verantwortung für die Gesellschaft dokumentiert. "Wir reagieren auf die gesellschaftlichen Veränderungen. Wo früher große Familien schwerstkranke Menschen bis an ihr Lebensende begleiteten, sind viele Menschen heute alleine oder aber die Familien sind auf professionelle Hilfe angewiesen."

Landrat Oliver Stolz wies darauf hin, dass das Hospiz eine Lücke in der Gesellschaft schließt. "die Familien sind heute nicht mehr in der Lage, diese Aufgaben zu erfüllen. Hier im Hospiz wird es in vorbildlicher Weise erledigt." Er bedankte sich bei den Regio-Kliniken für das Engagement in diesem Bereich.

Die Kliniken hatten 2007 das vor der Pleite stehende Hospiz übernommen

Die damals noch kreiseigene Klinikgruppe hatte 2007 das vor der Insolvenz stehende Fontiva-Hospiz übernehmen und nach der Umbenennung in Hospiz zunächst übergangsweise im vierten Stock des Klinikums auf der ehemaligen Geburtenstation untergebracht. Der nun folgende Neubau sei "das größte Regio-Vorhaben in 2011", betonte Geschäftsführer Otto Melchert.

Finanziell unterstützt wird das Vorhaben vom Johanniter-Orden, der stiller Teilhaber am Johannis-Hospiz ist. "Das Haus trägt dazu bei, die Würde des Menschen am Ende seines Lebens zu bewahren und ihm die Furcht vor dem Unbekannten, das vor ihm liegt, zu nehmen", betonte Albrecht Graf von Brokdorff-Ahlefeldt, der Kommendator des Ordens. Eine weitere gute Nachricht kam von Professor Hartmut Nolte vom Förderverein der Einrichtung: Er steuerte 150 000 Euro für die Ausstattung bei - und die 180 Mitglieder würden sich auch künftig stark engagieren.

Beim Feuerlöschteich des Klinikums wird ein ebenerdiges, vom Krankenhausbetrieb getrenntes Gebäude entstehen. Es umfasst eine Nutzfläche von knapp 1000 Quadratmetern. Das Hospiz wird neben den zwölf Einzelzimmern mit Terrasse und Blick auf einen Teich zwei Räume für Angehörige umfassen. Der Gemeinschaftsbereich soll für öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte oder auch Bastelnachmittage mit Kindern genutzt werden.