Jahresbilanz 2010 vorgestellt. Defizit um zehn Millionen Euro gesenkt

Gestern hat der Aufsichtsrat der Regio-Kliniken den Jahresabschluss 2010 präsentiert. Erfreulich: Zwar steht unter dem Strich ein Minus im operativen Geschäft in Höhe von 2,4 Millionen Euro - aber im Vergleich zu 2009 konnte das Defizit um fast zehn Millionen Euro gesenkt werden. Damals, noch unter der Regie der alten Geschäftsführung, betrug der Verlust 12,6 Millionen Euro. "Die Trendwende ist erreicht", sagte Otto Melchert, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Für ihn belegen die Zahlen, dass die nach dem Mehrheitseinstieg der Sana Kliniken AG eingeleiteten Maßnahmen greifen. So sei mit finanzieller Hilfe der Muttergesellschaft der Sale and Lease Back-Vertrag abgelöst und damit finanzieller Spielraum zurückgewonnen werden. Alleine zur Restrukturierung der Finanzierung habe Sana ein Gesellschafter-Darlehen von 102 Millionen Euro bereitgestellt. Weitere Sanierungsmaßnahmen waren laut Melchert der Verkauf der Medizinischen Versorgungszentren in Itzehoe und der Hamburger Europa-Passage, die Schließung der Wachkoma-Station im Pflegezentrum Elbmarsch und die Neuaufstellung des Pflegedienstes. Allerdings bleiben der Pflegebereich und die MVZ zunächst defizitär. "Wir sind dabei, beide Bereiche zu konsolidieren", sagt Melchert. Er erwartet insbesondere für die MVZ 2011 ein verbessertes Ergebnis. Inklusive Gesellschafter-Darlehen habe sich Sana allein 2010 mit 139,5 Millionen Euro bei den Regio-Kliniken engagiert. "Was im vergangenen Jahr erreicht worden ist, ist große Klasse", lobte Michael Philippi, Aufsichtsratsvorsitzender der Regio-Kliniken und Vorstandschef der Sana AG. Sowohl Philippi als auch Melchert weisen darauf hin, dass die Gewinnzone noch nicht erreicht ist. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seien notwendig. Sie sollen jedoch nicht mit einem Personalabbau einhergehen.