Es ist ruhiger geworden in der Kreisverwaltung. Kritiker könnten auch sagen: langweiliger. Der Arbeitsstil des neuen Landrats Oliver Stolz unterscheidet sich von dem seines Amtsvorgängers in den letzten Monaten seiner Amtszeit wie Tag und Nacht.

Damals agierte ein eingeigelter Kreisverwaltungschef fast im Alleingang, der überall Gegner vermutete und die Politik nur noch am Rande über sein Handeln informierte. Jetzt ist wieder Offenheit angesagt.

Stolz hat nicht zu viel versprochen, als er vor seinem Amtsantritt am 1. April ankündigte, er werde alle Parteien rechtzeitig und umfassend informieren. Alle Fraktionschefs äußern sich in dieser Hinsicht sehr zufrieden über den neuen Landrat. Stolz ist sich auch nicht zu schade, Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen, die vor seinem Amtsantritt lagen. Dies wurde am Mittwochabend deutlich. "Der Landrat trägt immer die Verantwortung für das Handeln der Verwaltung", betonte Stolz vor dem Kreistag. Damit stellte er sich vor seine Mitarbeiter, die seit einem Jahr den Umzug nach Elmshorn vorbereiten, den die CDU plötzlich wieder in Frage stellte, dabei aber Schiffbruch erlitt.

Er wünsche, die Politik würde der Verwaltung dabei weiterhin freie Hand lassen, bat Stolz. Dieser Wunsch wird ihm erfüllt werden, solange er so unaufgeregt mit der Politik umzugehen versteht. Dann wird es auch bestimmt noch jene Duftmarken geben, die einige Politiker noch vermissen.