Stadtwerke investieren elf Millionen Euro ins Lichtwellenkabel für Telefon, TV und Internet

Quickborn. Das digitale High-Tech-Zeitalter startet jetzt in Quickborn. Kein anderer Ort im Kreis Pinneberg ist so weit wie die Eulenstadt, was die Versorgung mit dem hochmodernen Breitbandnetz angeht, das schnellsten Datenverkehr für Internet, Fernsehen und Telefonie ermöglicht. Einzelne Bereiche in der Innenstadt sind bereits an das Glasfaserkabel angeschlossen, sagt Stadtwerkeleiter Uwe Timm. In den nächsten vier Jahren sollen alle 8500 Haushalte der Stadt Schritt für Schritt an dieses Glasfasernetz angeschlossen werden. Elf Millionen Euro investiert die Stadt Quickborn in dieses Projekt, wofür sie eigens das Tochterunternehmen "tel.quick" gegründet hat.

"Die Glasfasertechnik ist die Technologie der Zukunft", sagt Werkleiter Timm. Sie macht Telekommunikation in Lichtgeschwindigkeit möglich. "Dies seinen Bürgern anbieten zu können, ist ein entscheidender Standortfaktor für die Lebensqualität und Attraktivität der Stadt Quickborn." Sogar die Leute auf dem flachen Land forderten heute schon das schnelle Internet. "Da müssen wir es in den Städten doch erst recht schaffen."

Das sieht die Bevölkerung offenbar ebenso. Innerhalb weniger Wochen haben 180 Quickborner in einer Umfrage starkes Interesse daran bekundet, an ein solches Glasfasernetz angeschlossen zu werden, sagt Florian Unger, den die Stadtwerke eigens als Projektleiter dafür eingestellt haben. "Dabei haben wir noch nicht einmal Werbung dafür gemacht und die Umfrage nur auf der Homepage der Stadtwerke beworben." Gestern auf dem Familientag konnten Interessenten sich sogar schon über die Produkte und Preise informieren, die bis Ende des Jahres die ersten etwa 2000 Haushalte nutzen können sollen: Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde sowie Telefon-Flatrate und digitales Fernsehen mit bis zu 200 internationalen Programmen. Die Preise dafür variieren je nach Geschwindigkeit und Bautyp des Hauses zwischen 30 und 50 Euro im Monat.

Tel.quick kann dies bereits so konkret darstellen, weil sie sich einen kompetenten und erfahrenen Partner an die Seite geholt hat. Der Impuls für das Glasfaserangebot und die Produktpalette werden von dem Norderstedter Unternehmen wilhelm.tel übernommen, das vor zehn Jahren bundesweiter Vorreiter auf diesem Gebiet war. Timm: "Die Anbindung des Glasfasernetzes von Norderstedt nach Quickborn ist fertig. Das Signal ist hier vor Ort. Jetzt werden die Hauptleitungen gelegt und dann gehen wir in die Verteilung der einzelnen Straßenzüge." Dabei haben die Bürger es in gewisser Weise selbst in der Hand, welche Straßen zuerst ans Netz gehen, kündigt Werkleiter Timm an. "Da, wo der meiste Zuspruch ist, machen wir es zuerst." Deshalb werde die Fragebogenaktion fortgeführt.

Der Vier-Jahresplan sieht vor, zunächst die Innenstadt und anschließend, etwa 2012, Quickborn-Ost und Quickborn-Heide zu verkabeln. 2013 ist das westliche Stadtgebiet dran und zum Schluss kommt das Glasfaserkabel 2014 nach Quickborn-Rentzel. Timm: "Wir buddeln zurzeit an allen Ecken und Kanten. Wir wissen, dass die Kunden ungeduldig sind. Aber der lange Winter hat uns etwas zurückgeworfen."

Dennoch ist Quickborn weiter als andere Kommunen. In Elmshorn wird das Neubaugebiet Hasenbusch von den dortigen Stadtwerken als Pilotprojekt mit Glasfaser versorgt.

Der Abwasser-Zweckverband Pinneberg will bis 2015 die Gemeinden des Amtes Moorrege mit Glasfaser verkabeln. Die Barmstedter Stadtwerke stehen in den Startlöchern.

Quickborn würde selbstverständlich seine Nachbarorte dabei unterstützen, kündigt Werkleiter Timm an. "Aber im Augenblick haben wir mit uns selbst genug zu tun. Wir müssen jetzt beweisen, dass wir es können. Sobald wir das geschafft haben, werden wir auch mit anderen Kommunen kooperieren." So seien die Quickborner Stadtwerke in dieser Frage in enger Abstimmung mit den Schwesterwerken in Pinneberg.

www.telquick.de