Jugend forscht: Zehn Projekte aus dem Kreis Pinneberg mit Auszeichnungen geehrt. Die Wedeler Schule gewinnt einen Extrapreis.

Kreis Pinneberg. Der Forscherdrang bei den Schülern im Kreis Pinneberg ist groß und hat sich jetzt auch gelohnt. So hat sich die Zahl der Teilnehmer am Jugend-forscht-Wettbewerb im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Da ist es kein Wunder, dass gleich zehn Projekte aus dem Kreis Pinneberg unter den Preisträgern sind: vier aus Wedel, je zwei aus Quickborn und Tornesch sowie je eins aus Elmshorn und Uetersen.

Als einzige einen ersten Platz ereichten Jannik Rank und Björn Hendrik Dauern von der Klaus-Groth-Schule in Tornesch, die sich im Biologie-Experiment mit Feldmäusen für die Welt beschäftigten. Ihre Mitschüler Avid Wilken, Tobias Ronheimer und Rick Heidorn schnitten mit einem dritten Platz ab. Sie hatten die CO-2-Aufnahme von Pflanzen untersucht.

Einen zweiten Preis im Bereich Technik erreichten Krispin Boers und Julius Schlesinger, 13 und 15 Jahre alt, vom Quickborner Elsensee-Gymnasium für ihre Idee, einen Zeppelin zu bauen, der nur mit Solarenergie angetrieben wird.

Damit setzten sich die beiden sogar gegen zahlreiche ältere Schüler durch, freut sich Projektleiterin und Biologielehrerin Astrid Wasmann-Frahm, die den Wettbewerb für den südlichen Landesteil leitet. "Das ist ein wirklicher Überraschungserfolg."

Einen dritten Platz im Wettbewerb Arbeitswelt erhielten Anna-Valeria Dilger und Svea Alessa Lunding, die ebenfalls in der achten und neunten Klasse der Elsenseeschule sind. Die beiden Jungforscherinnen aus Hasloh hatten herausgefunden, dass Kastanien sehr gut als Waschmittel funktionieren, wenn sie in Wasser aufgeweicht sind. Starke Schmutzflecken wie Dreck, Saft oder Rotwein ließen sich mit Hilfe der Kastanienseife kinderleicht entfernen. Für diese pfiffige Idee bekamen die beiden Schülerinnen auch noch den mit 60 Euro dotierten Sonderpreis in Umwelttechnik verliehen.

Ebenfalls einen dritten Platz erreichte Felix F. Peters von der Leibniz-Schule in Elmshorn. Der Achtklässler hatte in seinem Experiment gezeigt, dass mit Regenwasser Energie zu gewinnen ist.

Kinder und Kollegium der Wedeler Gebrüder-Humboldt-Schule durften sich gleich mehrfach freuen. So hatten Lena Menzel, 12, und Carina Jahnke , 12, mit ihrem Forschungsprojekt zum optimalen Betrieb von Windrädern, Fabian Lampe, Jan Philip Stöckl und Tom Biller, die die Flugeigenschaften von Papapierfliegern bearbeiteten, sowie Jonas Lämmerhirt und Jasper Nemitz, die die Wirkung von Farben auf die Konzentration untersuchten, jeweils einen zweiten Preis abgesahnt. Einen dritten Platz schafften Per Erik Kistler, Enriko Rosinol Prieto und Guilio Adriano Colombini, die ein Fahrrad für Blinde konstruierten.

Zudem gewann die Wedeler Schule als Ganzes noch einen Extrapreis. Als einzige Schule in der Region Schleswig-Holstein-Süd erhielten sie den mit 1000 Euro dotierten Jugend-forscht-Schulpreis, den ein privates Unternehmen an 78 besonders engagierte Schulen in ganz Deutschland vergibt. Damit würdigte die Jury die Schulentwicklungsarbeit der GHS, die in diesem Jahr mit neun Projektgruppen im Wettbewerb vertreten war. Keine andere Schule der Region Süd hatte so viele Projekte eingereicht. Dafür gab es ein dickes Lob von Schulleiter Antonius Soest für die Nachwuchsforscher: "Ihr habt nicht aufgehört, eure Welt zu erforschen. Das ist große Klasse."

In kleinen Gruppen hatten die Wedeler Kinder beispielsweise herausgefunden, dass sich die beste Geheimschrift aus Natron anrühren lässt, oder wie Papierflieger gefaltet sein müssen, damit sie besonders gute Flugeigenschaften zeigen. Per Erik, 10, konstruierte aus Legosteinen und einem Mini-Computer samt Ultraschallsensor das Modell eines Blindenfahrrads. Außerdem untersuchten die GHS-Eleven, welche Farbe die Konzentrationsfähigkeit besonders fördert (blau) und wie viel Wasser Urzeitkrebse brauchen, um gut zu gedeihen.

Lea Brockwoldt, Paul Söhngen und Bastian Waubke vom Ludwig-Meyn-Gymnasium in Uetersen wurden im Bereich Technik Zweite mit ihrer Entwicklung eines Trimarans mit Solarantrieb.