Vertreter der Kommunen hoffen auf Okay aus Hamburg: Bis 2017 soll das Gleis von Kaltenkirchen bis nach Eidelstedt elektrifiziert sein.

Quickborn/Ellerau. Der volkswirtschaftliche Nutzen ist gutachterlich bestätigt, die Zeitvorgabe klar und die Finanzierung scheint gesichert. Jetzt kommt es nur darauf an, dass die Länder Schleswig-Holstein und Hamburg grünes Licht für das Schienenverkehrsprojekt geben: Bis 2017 soll die 30 Kilometer lange Gleisstrecke von Kaltenkirchen über Quickborn nach Eidelstedt komplett elektrifiziert sein und die S-Bahn darauf fahren, kündigte AKN-Vorstand Klaus Franke gestern an.

"Wir brauchen aber den Startschuss für die Vorentwurfsplanung in diesem Jahr." Sonst sei der Zeitplan nicht zu schaffen. Nächsten Mittwoch könnten die Weichen im AKN-Aufsichtsrat gestellt werden.

40 Vertreter aller Städte und Gemeinden entlang der A1-Trasse sowie der beiden Landkreise Pinneberg und Segeberg trafen sich am Dienstag zur AKN-Konferenz in Ellerau. Einmütig begrüßten sie die S-Bahn-Pläne und wiederholten ihre Forderung, dass der Hauptbahnhof, ohne in Eidelstedt umzusteigen, erreicht werden müsse. Diese Bequemlichkeit wird erst mit der S-Bahnverbindung zurückkommen, sagt Christian Sörensen vom Kieler Verkehrsministerium. "Am Umsteigen kommen wir bis 2017 nicht vorbei."

50 Millionen Euro werde der Bau der 15-Kilovolt-elektrischen Oberleitung kosten, rechnete AKN-Chef Franke vor. Der Bund habe signalisiert, dass er dieses Projekt zu 60 Prozent fördern könnte. Für das Land blieben 15 Prozent und für die AKN 25 Prozent dieser Kosten übrig. Ob in Hamburg, das wie Schleswig-Holstein zur Hälfte an der AKN beteiligt ist, die S-Bahn nach Kaltenkirchen ebenso wichtig erscheint wie im nördlichen Nachbarland, darf bezweifelt werden. Gestern war - obwohl eingeladen - kein Vertreter aus Hamburg dabei.

So sagt denn AKN-Chef Franke: "In Hamburg haben U-4 und Stadtbahn absolute Priorität." Alles andere sei nachgelagert. Aber er habe mit dem Umbau des Bahnhofs Eidelstedt die Erfahrung gemacht, dass ein zunächst untergeordnetes Verkehrsprojekt doch früher als erwartet realisiert werden kann.

Das Potenzial einer S-Bahn bis nach Kaltenkirchen ist jedenfalls sehr groß, besagt eine aktuelle Studie. Danach würden sich die Fahrgastzahlen auf 10 000 am Tag verdoppeln.