Unpassierbare Gehwege sorgen für Probleme bei Müllabfuhr und Postzustellung. Erste Initiativen steuern gegen.

Kreis Pinneberg. Mal wird der Müll nicht abgeholt. Mal gibt es tagelang keine Post, weil die Briefträger ihre Touren nicht schaffen. Der Marathonwinter führt im Kreis Pinneberg zu höchst unterschiedlichen, meist unangenehmen Begleiterscheinungen. Und in den Rathäusern, Stadtwerken und Bauhöfen stehen die Telefone nicht mehr still, weil sich Bürger über die mangelhafte Schnee- und Eisbeseitigung auf Nebenstraßen und in Wohnsiedlungen beklagen.

Doch die winterliche Wetterlage fördert auch Gutes zutage. Wie zum Beispiel eine Initiative der Halstenbeker Ideenwerkstatt. Das Team der kleinen Denkfabrik hat ruckzuck einen ehrenamtlichen Glatteis-Hilfsdienst ins Leben gerufen. Dabei geht es vor allem um Hilfe für ältere oder gehbehinderte Menschen, die sich wegen der Wetterverhältnisse nicht mehr vor die Tür trauen. "Wir erledigen Einkäufe und andere Besorgungen, begleiten die Bürger zum Arzt oder bei Behördengängen", umreißt Wiebke Themann von der Ideenwerkstatt den Aufgabenbereich.

Inzwischen stehen im Team zehn Helfer zur Verfügung, die unter den Telefonnummern 04101/488 05 und 0171/207 94 78 kostenlos angefordert werden können.

Weniger lobenswert fällt die Bewertung der Eltern aus, deren Sprösslinge die DRK-Kindertagesstätte am Verbindungsweg besuchen. Vor dem Kindergarten war alles abgestreut, doch die Eispiste in der Umgebung macht ein Passieren der Strecke fast unmöglich. Beschwerden beim Bauhof über die unfallträchtige Nebenstraße wurden bis gestern abgewimmelt. Die Anwohner seien zuständig. Doch jetzt hat sich Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann eingeschaltet: "Die Kritik ist völlig berechtigt. Wir haben die Straßen sofort abstreuen lassen." Außerdem wurde eine Schneefräse organisiert, mit der versucht werden soll, die beinharten Eispanzer auf Fahrbahnen und Gehwegen aufzuknacken und abzuräumen.

Die vereisten Nebenstraßen sind auch der Grund, dass es in den schmalen Wohnstraßen mit der Müllabfuhr nicht mehr klappt. Die breiten Abfalltransporter passen kaum noch in die von Schnee und Eis verengten Fahrbahnen. Wegen zahlreicher Verletzungen der Müllwerker und Beschädigungen an geparkten Pkw wird jetzt in den vereisten Straßen nicht mehr planmäßig Müll abgefahren.

Der Ausweg für die Kunden: Zum nächsten regulären Termin kann Müll auch in nicht zugelassenen Abfallsäcken bereitgestellt werden. Außerdem kann am Sonnabend, 13. Februar, in Barmstedt, Elmshorn, Uetersen und Wedel vormittags auf den Sondermüllsammelstellen Müll entsorgt werden. Notfalls ist auch eine Selbstanlieferung auf dem Recyclinghof in Tornesch-Ahrenlohe möglich.