40 Kandidaten bewerben sich um einen Platz im Kinder-und Jugendbeirat der Kreisstadt

Pinneberg. "Veränderungen beeinflussen, heißt neue Perspektiven schaffen" ist in großen Lettern auf dem Plakat zu lesen, mit dem junge Menschen aus Pinneberg um Stimmen werben. Es ist Wahlkampf in der Kreisstadt, aber kaum ein Erwachsener hat das bislang bemerkt. "Das müssen wir ändern", sagt Helena Tschakaloff, "wir müssen erreichen, dass die Leute uns hören - und zuhören!" Gemeinsam mit 39 weiteren Kandidaten bewirbt sie sich um einen der neun Plätze im Pinneberger Kinder- und Jugendbeirat, der am 17. Juni gewählt werden soll.

Alle zwei Jahre wird dieses Gremium neu gewählt. "In diesem Jahr sind wir zwar ein bisschen spät dran", sagt Andrea Aalders vom Pinneberger Fachbereich Schule und Kultur, "aber es sollte ja auch ein guter Wahltermin sein." Jetzt, kurz vor den Sommerferien, erschien allen als günstigster Zeitpunkt.

In den vergangenen Wochen gab es diverse Veranstaltungen in allen weiterbildenden Schulen der Kreisstadt. Daran nahmen nicht nur die Jugendlichen, sondern auch Kommunalpolitiker, die Pinneberger Jugendarbeit und Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit teil. Durch dieses Engagement, so scheint es, ist es gelungen so viele junge Menschen wie nie zuvor zu einer Kandidatur zu bewegen.

Der Pinneberger Kinder- und Jugendbeirat trifft sich mindestens einmal im Monat im Geschwister-Scholl-Haus an der Bahnhofstraße und aktuelle Projekte zu besprechen und künftige Aktivitäten - beispielsweise die Organisation von Veranstaltungen - zu planen. Dafür ist er mit einem Etat von 1300 Euro ausgestattet. Von diesem Geld müssen alle Ausgaben bestritten werden.

Kinder- und Jugendbeiräte gibt es in allen Städten des Kreises und auf Kreisebene. Sie stehen allen Bürgern im Alter von zwölf bis 21 Jahren offen und sind die Interessenvertretung der jungen Menschen. Deren Beteiligung am kommunalen Geschehen soll gefördert werden, sie sollen darüber hinaus demokratische Entscheidungsprozesse nachvollziehbar machen und Chancen zur Neugestaltung bieten. Nach den Vorschriften der Gemeindeordnung besteht sogar die Verpflichtung, bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, diese in einer angemessenen Weise zu beteiligen.

In diesen Tagen sollten alle Wahlberechtigten die Briefwahlunterlagen im Briefkasten finden. Vom Montag, 30. Mai, an können die Wahlbriefe dann in die Urnen, die in den Schulsekretariaten aufgestellt sind, eingeworfen werden. Der eigentliche Wahltag ist aber Freitag, 17. Juni. Pünktlich um 12 Uhr mittags werden an diesem Tag sämtliche Urnen aus den Schulen abgeholt und die Wahlbriefe zusammen mit denen, die bei der Stadt direkt im Rathaus abgegeben worden sind und den mit der Post geschickten Stimmzetteln öffentlich ausgezählt. Im Anschluss daran wird Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit als Wahlleiterin das Ergebnis offiziell verkünden.