Henstedt-Ulzburg. Handballturnier des SV Henstedt-Ulzburg schreibt viele besondere Geschichten. So wie die einer Suche nach einer Torhüterin.

Es sind Geschichten wie diese, die den Ulzburg-Cup zu mehr als einem gewöhnlichen Handballturnier machen: Erstmals seit Jahrzehnten durfte der SV Henstedt-Ulzburg wieder Vereine aus den Niederlanden zu seiner Großveranstaltung über das lange Pfingstwochenende begrüßen. Weil sich die Torhüterin der weiblichen A-Jugend von Wijhe 92 drei Tage vor Turnierbeginn verletzte, stand der Besuch des Clubs plötzlich auf der Kippe.

„Die wollten aber unbedingt kommen und haben dann bei uns gefragt, ob sie sich eine Torhüterin leihen können“, berichtet Cup-Chefin Gitta Paulat. „Nach unserem Aufruf hatten wir binnen zehn Minuten vier Zusagen von Keeperinnen anderer Vereine. Eine Betreuerin der Löwen Oberberg, die spielberechtigt war, hat dann das gesamte Turnier bei Wijhe ausgeholfen. Das ist der Charakter, der unser Turnier so besonders macht.“

Handball Ulzburg-Cup: „So viel haben wir noch nie ackern müssen“

Auch darüber hinaus sparte die 46. Auflage des internationalen Jugendhandballturniers nicht an Erfolgsmeldungen. Mit 68 Mannschaften und 1400 Handballerinnen und Handballern verzeichneten die Organisatoren einen neuen Rekord bei den Wettkämpfen den B- und A-Jugendlichen. Bereits über Himmelfahrt hatte der SVHU etwa 1500 Kinder zum Cup der D- und C-Jugend empfangen.

„So viel wie in diesem Jahr haben wir über Pfingsten noch nie ackern müssen“, gestand eine sichtlich erschöpfte, aber glückliche Gitta Paulat. „Wir hatten die Hütte zwei Mal in Folge richtig voll. Es hat aber alles super geklappt.“ Strahlender Sonnenschein und ein buntes Rahmenprogramm mit großer Eröffnungsfeier, abendlichem Beachhandball und spannendem Finaltag rundeten den Ulzburg-Cup ab.

Gäste aus Niederlanden und Norwegen wollen wiederkommen

Kein Wunder also, dass sich das ehrenamtliche Organisationsteam über hervorragendes Feedback seiner Gäste freuen durfte. Paulat: „Viele Mannschaften, zum Beispiel aus Holland oder Norwegen, haben gesagt, dass sie im nächsten Jahr unbedingt wieder kommen wollen. Offensichtlich haben wir alles richtig gemacht.“

Spielleiter Dirk Wiggers (r.) wird von SVHU-Vorstand Wulf Winterhoff für 25 Jahre Ulzburg-Cup geehrt. Bereits als Jugendlicher half Wiggers in der Turnierzentrale mit, die sein Vater Bernd vor ihm viele Jahre leitete.
Spielleiter Dirk Wiggers (r.) wird von SVHU-Vorstand Wulf Winterhoff für 25 Jahre Ulzburg-Cup geehrt. Bereits als Jugendlicher half Wiggers in der Turnierzentrale mit, die sein Vater Bernd vor ihm viele Jahre leitete. © SVHU

Der hatte um die Jahrtausendwende noch alle Hände voll zu tun, die Ergebnisse auf 21 Seiten per Fax an die Redaktionen der umliegenden Zeitungen zu senden. In diesem Jahr konnte erstmals alle Begegnungen des Cups im Livestream über das Internet verfolgt werden – automatisiert aufgenommen und übertragen von KI-gestützten Kamerarobotern in den Hallen.

Die Ergebnisse des 46. Kempa Ulzburg-Cups über Pfingsten, Weibliche Jugend B, Finale: VfL Bad Schwartau – SV Grün-Weiss Schwerin 14:11, Spiel um Platz drei: HBD Löwen Oberberg – SV Henstedt-Ulzburg 14:8; Männliche Jugend B, Finale: HC Empor Rostock – Hannoverscher SC 16:13, Spiel um Platz drei: AMTV Hamburg – Rellinger TV 22:19; Weibliche Jugend A, Finale: VfL Bad Schwartau – TV Aldekerk 17:15, Spiel um Platz drei: Randesund IL (Norwegen) – Quintus Handbal (Niederlande) 15:14; Männliche Jugend A, Finale: HC Empor Rostock – SG Misburg 18:10, Spiel um Platz drei: Mecklenburger Stiere – TV Aldekerk 16:10.