Norderstedt. Die äußeren Bedingungen beim Wettkampf der LG Alsternord in Norderstedt waren schwierig. Trotzdem gab es positive Eindrücke.

Sprinterfreundlich war das Wetter beim Sprintermeeting 2023 der LG Alsternord wirklich nicht. Mickrige zehn Grad und ein böiger Wind machten die Leichtathletik-Veranstaltung im Stadion von TuRa Harksheide für die Aktiven zu keinem Zuckerschlecken. Jugendtrainerin Svenja Schumann nahm es sportlich. „Ach, wir sind dieses Jahr schon bei schlimmeren Bedingungen angetreten.“ Vor zwei Wochen bei einer Bahneröffnung in Ahrensburg waren es gerade einmal sechs Grad.

Die Erinnerung an kältere Zeiten half den Teilnehmern in Norderstedt aber herzlich wenig. „Der Gegenwind auf der Zielgeraden war so heftig, dass ich das Gefühl hatte, stehen zu bleiben. Mir schossen vom Wind die Tränen in die Augen und ich hab kaum noch was gesehen. Ich war versucht, mir mitten im Lauf die Tränen aus den Augen zu wischen“, so beschrieb Jonna Hoffmann vom SC Poppenbüttel ihren 200-Meter-Lauf.

Sprintermeeting in Norderstedt: „Mir schossen die Tränen in die Augen“

Tia Doehring von der LG Alsternord machte es kürzer, aber nicht weniger treffend „Sch... Kälte“, schimpfte das Norderstedter Leichtathletik-Ass. Sie sprach damit allen Teilnehmern aus der Seele. Dabei hätte die Veranstaltung fast nicht stattgefunden. Das Sprintermeeting stand lange auf der Kippe. Zu wenige Anmeldungen waren bis kurz vor Meldeschluss eingegangen. Auch die Ausrichter hatten nur ein paar Senioren gemeldet. Als sich dann etwa ein halbes Hundert Aktiver gemeldet hatten, zog auch Svenja Schumann mit ihrer Trainingsgruppe nach. Und so wurden es doch noch 70 Startende.

Auf ihre prominenteste Sportlerin musste die LG Alsternord aber schweren Herzens verzichten. „Meine Frau Ingeborg und ich sind gerade von unserer 52 Jahre-Abiturfeier nach Hause gekommen. Sie hat noch schwere Beine von der Fahrt zurück“, erklärte der LG-Vorsitzende Toni Thoma, auf die Frage, warum seine Ehefrau und Staffel-Weltmeisterin nicht antrat.

Sprintermeeting: Ungeplante Leistungsexplosion bei Jan Brückner

Beim Laufen waren dennoch keine Top-Leistungen zu erwarten. Dafür war es einfach zu kalt. „Aber es ist schön, sich einer Formüberprüfung zu stellen“, sagte Alsternord-Sprinter Malik Teggatz. Der Formcheck fiel positiv aus. Maike Rotermund war sogar sprachlos. Die Trainerin vom Inklusiven Sportverein Norderstedt hatte mit Jan Brückner einen Athleten gemeldet. Der lief über 200 Meter 29,00 Sekunden.

„Eine Zeit unter 30 Sekunden hatten wir erst für die Special Olympics World Games in Berlin anvisiert. Jetzt müssen wir uns ein neues Ziel setzen“, sagte Rotermund, nachdem sie sich gefangen hatte. „Och, dann will ich in Berlin eben unter 29 Sekunden laufen“, nahm Jan Brückner seine ungeplante Leistungsexplosion gelassen. In Norderstedt hatte er einfach nur die Vorgaben seiner Trainerin perfekt umgesetzt. „In der Kurve kleine schnelle Schritte und anschließend nicht blöd laufen.“ Das hat mit persönlicher Bestzeit funktioniert.