Kaltenkirchen. Kaltenkirchener TS verstärkt sich zur neuen Saison im Angriff. Warum Enrik Nrecaj der Wunschspieler von Trainer René Sixt ist.

Noch ist alles möglich für die Landesliga-Fußballer der Kaltenkirchener Turnerschaft. Im Idealfall kann die Mannschaft von Trainer René Sixt, die an diesem Sonnabend im Marschwegstadion um 14 Uhr den SSC Hagen Ahrensburg empfängt, Tabellenführer SV Preußen 09 Reinfeld noch abfangen und Meister in der Holstein-Staffel werden.

Oder, wenn es in den letzten beiden Partien nicht ganz so gut läuft, als Sieger einer etwaigen Relegationsrunde mit den Vizemeistern der Landesligen Mitte und Schleswig in die Oberliga des nördlichsten Bundeslandes aufsteigen. Dafür müsste sich allerdings zuerst der Meister aus Schleswig-Holstein in der Regionalliga-Aufstiegsrunde gegen die Vertreter aus Hamburg und Bremen durchsetzen.

Kaltenkirchener TS: Aufstieg ist noch möglich, aber kein Muss

Beide Szenarien sind nach jetzigem Stand nicht ausgeschlossen, versetzen die Kaltenkirchener aber trotzdem nicht in Aufregung. „Wir sehen das ganz entspannt“, sagt Coach Sixt, „die Mannschaft ist heiß, wir wollen immer gewinnen. Und es wäre eine tolle Sache, wenn wir tatsächlich schon in dieser Saison den Sprung in Oberliga schaffen würden. Aber wir machen uns keinen Druck: Wenn uns das jetzt noch nicht gelingen sollte, geht die Welt nicht unter.“

Der Grund für die Gelassenheit: Aufsteiger KT hatte im Frühjahr 2022 nach der Verpflichtung des Sportlichen Leiters Boris Völker die zurückhaltende Marschroute ausgegeben, in drei bis fünf Jahren an die Tür zur höchsten schleswig-holsteinische Klasse zu klopfen – und wäre im Fall des Falles dem eigenen Zeitplan weit voraus.

Mit Enrik Nrecaj kommt ein torhungriger Mittelstürmer

Ungeachtet aller Gedankenspiele basteln die Kaltenkirchener hinter den Kulissen fleißig am Kader für die neue Saison. Und bleiben dabei ihrer Linie treu: Das Aufgebot wird personell nicht radikal verändert, sondern punktuell verstärkt.

Der bislang spektakulärste Transfer von Boris Völker ist fraglos die Verpflichtung von Enrik Nrecaj. Der 28 Jahre alte, 1,87 Meter große Mittelstürmer, der in der Saison 2014/2015 für die U 19 von Eintracht Norderstedt spielte, wurde vor Kurzem mit dem TSV Sasel Meister in der Oberliga Hamburg, erzielte 13 Punktspieltreffer und fordert mit seinem Noch-Club im Endspiel des Hamburger Lotto-Pokals Regionalligist FC Teutonia 05 Ottensen heraus.

Max Spreitzer kommt vom SVHU, Janik Peder Jensen aus Tangstedt

Nrecaj verkörpert einen Spielertyp, der auf der Wunschliste von René Sixt ganz oben stand. „Wir greifen gern über die Außenbahnen an; uns fehlt in dieser Saison aber ein Knipser, der im gegnerischen Strafraum die Vorlagen verwertet. Enrik verfügt über eine enorme Schusskraft, ist beidfüßig, körperlich stark und menschlich ein feiner Kerl“, so der Trainer, der sich vom Angreifer viele Tore verspricht.

Maßgeschneiderte Vorlagen für den Hoffnungsträger soll Max Spreitzer liefern; er stand schon länger unter Beobachtung und wechselt vom Landesligisten SV Henstedt-Ulzburg nach Kaltenkirchen. Innenverteidiger Janik Peder Jensen, zurzeit noch Mannschaftskapitän des WSV Tangstedt (Verbandsliga Süd-West), wird die Abwehr der KT verstärken.

Kaltenkirchener TS: Drei Spieler verlassen den Verein

Der vierte Neuzugang, Marten Soder, stammt aus der U 19 der JFV Südholstein, wird in den Planungen aber zunächst keine Rolle spielen, da er ein Stipendium in den USA erhalten hat.

Daniel Buhrke zieht sich aus der ersten Reihe zurück, er wird künftig im Ü-32-Team des Vereins auflaufen. Als Abgänge stehen bisher Nashim Jueidi (wechselt zu Fetihspor Kaltenkirchen), Arne Hirschfelder (TuS Hartenholm) und Ivo Bendowski (USA) fest.